In Beeskow hat die DDR-Auftragskunst ihre letzte Ruhestätte gefunden. 25.000 Kunstwerke wurden seit 1989 zusammengetragen. Sie bilden ein Sammelsurium von guter bis fragwürdiger Qualität
Karl Gass agitierte in seinen Filmen für den Mauerbau. Er dokumentierte aber auch die Kritik der Werktätigen. Und er moderierte ein didaktisches Quiz. Die DDR war ihm stets das „bessere Deutschland“. Widersprüche lagen für ihn nur im Detail, nie im System. Heute wird der Regisseur 90 Jahre alt
Dass der Hamburger Wolf Biermann, der heute 70. Geburtstag feiert, vor exakt 30 Jahren zur historischen Figur werden konnte, macht fassungslos. Aber im zeitgeschichtlichen Kontext betrachtet kann dennoch ein Verstehen gelingen
Schöne Geschichten aus dem Filmarchiv: Im Kino Babylon Mitte werden Drehbücher vorgelesen, die von der Defa in Auftrag gegeben, dann aber nie verfilmt wurden. Sie waren zu frivol, zu gigantomanisch oder unpassend für die DDR
In der DDR waren die Rolling Stones Kult – weil ihre Platten so unerreichbar waren. Coverbands tragen heute den Mythos der Rebellion weiter, auch wenn das Original schwächelt. Ein krisenfestes Geschäft: Sowohl junge Menschen als auch Rock-’n’-Roll-Opas tanzen gern zur Musik der Nachahmer
Wenn schon keine repräsentative DDR-Schau im Palast der Republik: Das neue, privat finanzierte „DDR-Museum“ gegenüber rührt mit sachlich präsentierten Alltagsgegenständen zum Anfassen
Morgen präsentiert Kultursenator Flierl den Kulturexperten im Abgeordnetenhaus und im Bundestag sein überarbeitetes Konzept zum Mauergedenken. Es sieht fünf zentrale Erinnerungsorte vor. Selbst die CDU lobt die Neufassung als „klug und überfällig“. Im Mai soll das Konzept verabschiedet werden
Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei) muss sich dafür rechtfertigen, dass er bei einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung rund 200 Exmitarbeitern der Stasi nicht entschlossen genug entgegentrat
Für eine ganze Generation linksalternativer Gruppen in der DDR war Rudi Dutschke ein wichtiger Bezugspunkt. Dass er die sozialistische Hoffnung aus den Klammern parteikommunistischer Zwänge entließ, machte ihn Robert Havemann ähnlich
Die Historikerin Marion Detjen hat die Geschichte der Fluchthelfer dokumentiert. 16 Jahre nach dem Mauerfall sei es an der Zeit, dass herausragende Fluchthelfer geehrt werden. Ihr Image leidet bis heute unter der angeblichen Ganovengeschichte
Karen König hat das deutsche NOK auf Schadenersatz verklagt, weil sie als Kind unwissentlich gedopt wurde. Mit dem Beginn der Beweisaufnahme nimmt der Prozess nun endlich Fahrt auf
Die Bluesmessen waren legendär im Ostberlin der 80-Jahre. Damals reisten Freaks aus der gesamten DDR an. Heute erinnert eine Veranstaltung in der Samariterkirche an die Events, die Konzert, Gottesdienst und offene Kritik am DDR-Regime verbanden
Im Plattenbau des „Neuen Deutschland“ am Ostbahnhof hat sich eine illustre Mischung eingemietet: Kommunisten, Kreative, Vermögensberater. Nun kehren auch die Redakteure zurück
Anetta Kahane, 1954 in Ostberlin geboren, war am 3. Oktober 1990 die erste Ausländerbeauftragte des Berliner Magistrats. Genießen konnte sie den Tag nicht
Elmar Werner ist Pfarrer, Musikmanager, Gründer eines Fußballclubs und Firmenchef. Das Konzert der Söhne Mannheims am Sonntag geht auf ihn zurück. Es ist Teil der Feiern zu 40 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel