Jahrzehntelang interessierte sich niemand für den Keller der 1938 niedergebrannten Bremer Synagoge. Erst der drohende Abriss löste eine Debatte aus – über einen Ort für das Gedenken an die Nazi-Pogrome. Ein Rundgang zwischen Denkmalschutz, Gemeindekassen und der Angst vor dem Eklat
Muffiger Plunder einer unbelehrbaren Karrieristin, angemessen präsentiert: Das Theatermuseum in Hannover stellt „Fotografie, Film, Dokumentation“ der 2003 verstorbenen Leni Riefenstahl aus
Antifaschistischer Widerstand im Hamburg der 30er Jahre. Der DEFA-Film „Dein unbekannter Bruder“ von Ulrich Weiß nach dem Roman des Hamburger Kommunisten Willi Bredel läuft im Abaton
Wolf Leder ist eine Theaterlegende. Sein Erfolg beruhte unter anderem darauf, dass er sich aus dem politischen Alltag heraushielt – während der NS-Zeit und in der DDR. Zu seinem 100. Geburtstag ehrt das Ephraim-Palais den Bühnen- und Kostümbildner mit einer Werkschau
Eine Ausstellung im Rathaus macht aus Helden wieder Menschen. Sie zeigt die „Weiße Rose“ im Licht der Freundschaften, die die Gruppe zusammenhielten. Die Botschaft: Freiheit kommt von innen
Streit in der Ökumene: Morgen geht die Seligsprechung von drei der vier Lübecker Märtyrer in die nächste Runde. Weil sie gerade jetzt über die NS-Vergangenheit des Vierten berichtet, wird die katholische Kirchenzeitung heftig kritisiert
Hans Barnea, Sohn eines jüdischen Holzhändlers aus Schlesien, lässt das Schicksal seine Biografie formen. Es führt ihn über Palästina als britischen Soldaten in deutsche Gefangenschaft während des Krieges und wieder zurück nach Israel. Nur einmal nimmt er das Heft seines Lebens in die Hand: als er vor vierzig Jahren zurückkam nach Deutschland, nach Berlin
Mit seinen Konzerten erinnert der Bremer Domchor heute gern an die Schrecken des Krieges. Dass er einst aber unter dem weiter in der Stadt verehrten Kantor Richard Liesche eifrig mit am „deutschen Dom“ bauen wollte und bereitwillig Ständchen zum Führer-Geburtstag sang, ist schon lange vergessen
taz-Serie Kriegsende (Teil 7): Der Ukrainer Michail Tschernenko war Zwangsarbeiter in Berlin – dass er zugleich Jude war, wusste niemand. „Geh nach Deutschland. Wen sie zum Arbeiten holen, dem geben sie auch was zu essen“, riet ihm die Großmutter vor der Deportation zu. „Vielleicht überlebst du“
taz-Serie Kriegsende (Teil 6): Das KZ Sachsenhausen hatte ein Außenlager in Lichterfelde. Die beiden Niederländer Gerard de Ruiter und Peter Josef Snep waren dort interniert. Snep, der Zimmermann, baute noch an Germania. De Ruiter, der Seemann, räumte die Trümmer des untergehenden Berlins weg
Unter Leitung des Grafen Folke Bernadotte evakuierten Busse des schwedischen Roten Kreuzes am 20. April 1945 mehr als 4.000 Skandinavier aus dem Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg. Die Nazi-Führer verlangten für die Rettungsaktion einen hohen Preis – und Bernadotte zahlte ihn
„Neutralität war eine Illusion“, sagt die schwedische Historikerin Ingrid Lomfors. In ihrem Buch „Blind Fläck“ rollt sie den Hilfseinsatz des schwedischen Roten Kreuzes von 1945 neu auf und fragt nach den Häftlingen, die bei dieser Rettungsaktion auf der Strecke blieben