Seit dem Hitzeeinfall dringen aus Gullydeckeln üble Gerüche. Schuld sind die Urlauber: Die wenigen in Berlin verbliebenen Menschen verbrauchen nicht genug Wasser, um den Dreck wegzuspülen.
Nach Gewittern fließt oft ungeklärtes Wasser in die Spree, da die Auffangbecken der Kanalisation überlaufen. Ein Steuerungssystem soll das verhindern. Baden sollte man in dem Fluss dennoch nicht
Im Jahr 2007 haben die Wasserbetriebe fast 350 Millionen Euro Gewinn gemacht. Weil die Berliner aber weniger Wasser verbrauchten, zahlten sie trotzdem weniger. Linke kritisiert erneut Privatisierung des Wasserversorgers.
Zum 1. Juli stellen die Wasserbetriebe ihr Gebührenmodell um. Trotz Grundpreis für alle soll sich für die Verbraucher wenig ändern. Die SPD lobt die Reform, Kritiker glauben an „Verschleierungstaktik“
Die Wasserbetriebe fordern die Berliner auf, mehr Wasser zu verbrauchen – um die Kanalisation zu schützen. Umweltschützer vermuten dahinter Finanzinteressen und warnen vor ökologischem Unsinn
Die SPD-Linke Gerlinde Schermer kritisiert die Privatisierungspolitik des Senats heftig. Auch am 1. Mai werden linke Gruppen gegen die Verramschung der Landesunternehmen auf die Straße gehen
Während die Wasserbetriebe immer höhere Gebühren kassieren, drohen der Mutterholding Verluste. Die Opposition befürchtet, dass die Wassergewinne auf schlechten Geschäftsfeldern versickern
Morgen muss sich Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) entscheiden, ob der Berliner Müll ab 2005 in Schwarze Pumpe entsorgt wird. Die dortige Anlage ist umweltfreundlich, aber hoch verschuldet
Bald drohen saftige Erhöhungen bei den Wassergebühren. Rot-Rot plant die Einführung einer Konzessionsabgabe und bürgt für Verlust bringende Geschäfte der Wasserbetriebe in Millionenhöhe
Für den Finanzwissenschaftler Markus C. Kerber ist die Teilprivatisierung der Wasserbetriebe gescheitert. Als Monopolunternehmen müsste es Gewinne machen. Jetzt zahlt der Verbraucher die Zeche. Ein neues Konzept muss her
Dem Senat könnte heute eine neue Pleite ins Haus stehen: Der Teilverkauf der Wasserbetriebe wird vor dem Verfassungsgericht verhandelt ■ Von Richard Rother
■ Von Lyon lernen: Privatisierungsmodell für Wasserbetriebe hat Nachteile. Raymond Barre rät Senat zu befristeter Vergaber der Konzession statt zu einem Teilverkauf des Unternehmens