Der Politologe Peter Grottian regt einen mehrwöchigen Hungerstreik an, um öffentlichkeitswirksam gegen die Sozialreform Hartz IV zu protestieren. Doch selbst im linken Sozialforum stößt der radikale Vorschlag auf Skepsis
Die WASG lädt Arbeitslose ins Nobelrestaurant „Borchardt“. Die Zeche soll der Finanzsenator zahlen. Wenige kommen zum Essen, noch weniger ins Restaurant, denn der Leiter droht mit Strafe. Für die Partei trotzdem ein „voller Erfolg“
Für die Arbeitsagenturen ist die Ich-AG ein Erfolg. Denn Betroffene gelten nicht mehr als erwerbslos, sondern wursteln sich allein durchs Leben. Ab morgen gelten für Existenzgründer neue Regeln
Die neue Fördermaßnahme für Arbeitslose soll die Fehler, die bei der Einführung der Ich-AG gemacht wurden, vermeiden helfen. Statt 36 Monate gibt es nur noch maximal 15 Monate Geld vom Arbeitsamt für Existenzgründer
Seit über drei Jahren können Arbeitslose sich mit einer Ich-AG selbstständig machen. Viele tun das nicht freiwillig: Der Druck auf dem Arbeitsmarkt zwingt sie dazu. Doch selbst gute Ideen scheitern häufig, weil die Förderdauer zu gering ist
Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen weiter gestiegen. Ein Grund ist die kalte Witterung. Aber auch im Jahresvergleich verharrt die Erwerbslosigkeit auf hohem Niveau – obwohl Hartz IV die Bilanz mit statistischen Tricks entlastet
Die steigenden Kosten der Hartz-IV-Reform bringen immer mehr Betroffene in den Verdacht, Sozialleistungen zu kassieren, die ihnen nicht zustehen. Aber Mitnahme ist nicht gleich Missbrauch
Bei Hartz IV wird gefordert und gefordert, sagt Michael Sittig von „Finanztest“. Die Mehrheit der ALG-II-Empfänger hat weniger Geld in der Tasche. Sittig rät zu sofortigem Widerspruch, wenn unklar ist, ob im Bescheid alles stimmt
Erste Studie über Hartz-IV-Empfänger in Kreuzberg: Nach den Vorschriften müsste jeder Dritte seine Wohnung verlassen. Auf ganz Berlin gerechnet wären das 50.000 bis 70.000 Hartz-IV-Haushalte
Drei Monate nach Inkrafttreten ist Hartz IV organisatorisch weitgehend umgesetzt. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich aber nicht verbessert. Die 1-Euro-Jobs stehen weiter in der Kritik
Ehemalige Sozialhilfeempfänger, bei denen unklar ist, ob sie erwerbsfähig sind, werden zwischen Job Centern und Sozialamt hin- und hergeschoben. Anzahl der Fälle unklar. Über Zweifelsfälle soll extra Einigungsstelle entscheiden