Hunderttausende feiern bei der Love Parade im Tiergarten. Die Veranstalter sind zufrieden: Sie haben den Umzug erfolgreich wiederbelebt und straff organisiert. Die Stimmung erinnert aber eher an die Fanmeile zur Fußball-WM
Das legendäre Indie-Label „Kill Rock Stars“ feiert dieses Jahr 15-jähriges Jubiläum – ohne viel Getöse, dafür mit einem neuen Album der queeren Blues-Punkrocker „The Gossip“. Das wilde Trio bringt am Montagabend das Molotow zum Tanzen
Manusch Weiss und seine Gitarre, auf der – vielleicht – Django Reinhardt einst spielte: Das „Cafe Royal Salonorchester“ führt nicht nur gute Musiker zusammen, sondern auch zwei Geschichten: Die einer außergewöhnlichen Freundschaft und die eines außergewöhnlichen Instruments
My House Is Your House – Labels in Berlin (IX): Kein schickes Hauptstadtding, dafür aber ehrlich, freundlich, gut – die Jungs vom Sinnbus-Label betreiben den Generationswechsel in der Indie-Szene
Die Exil-Australierin Justine Electra schwimmt mit ihrem ersten Album „Soft Rock“ auf einer Erfolgswelle – ohne es richtig zu merken. Interessanter findet sie Electroclash mit Eiern, Joni Mitchell und Musik für alle Arten sexueller Orientierung. Ein Porträt
The Gossip sind die erste US-Band beim Hamburger Indie Lage D’Or. Das Trio gilt als queeres Rock-Gewitter. Beim Konzert im Magnet waren Band und Sängerin Beth Ditto sogar noch besser: punkig, unterhaltsam und schön dick
Annika Line Trost, die eine Hälfte von Cobra Killer, hat mit „Trust Me“ ihr zweites Album herausgebracht – und muss nun unter dem hohen Underground-Society-Druck bestehen
My House Is Your House – Labels in Berlin (VIII): Auf Ad Noiseam bringt Nicolas Chevreux Krach und Breakcore heraus. Und Hiphop, weil es ihn nervt, dass immer nur weiße Männer seine Musik hören
Eben noch im Kinderzimmer, jetzt schon auf der Showbühne: Der schwäbisch-kurdische Berliner Namosh tourt als Weirdo-Entertainer um die halbe Welt. Nach aberhundert Auftritten erscheint erst jetzt sein Debüt-Album
Literatur und Spoken Word, Comedy und Musik, „Unkonventionelles machen“ und bloß nicht einfach nur lesen: Mirco Buchwitz und Stefan Boskamp erobern urbanes Blechkisten-Gebiet. Verlegerin Maya Birken präsentiert derweil grafische Arbeiten
Sein Leben besteht weiterhin aus 5-Minuten-Würfeln, fünf Minuten für ein Bild, fünf Minuten für einen Song, fünf Minuten für einen Umzug nach New York: Dort lebt seit Neuestem Jim Avignon und hat schon eine CD samt dickem Bilderbuch veröffentlicht
Ein Kapitän an der Trompete, der das Mothership durch Sternennebel wilder Improvisationen lenkt: Miles Davis’ „The Cellar Door Sessions“, 1970 in einem kleinen Club eingespielt, gibt es als CD-Box
Musik, die sich nackt macht, die ihr Konzept leidenschaftlich verlautbart, die ihr Ding durchzieht, dazu das Glück der Inkommensurabilität: Eine Rückschau auf den heute schließenden Club Transmediale
Betzefer sind eine der erfolgreichsten Bands Israels – weil sie bei einer ausländischen Plattenfirma unter Vertrag sind. Sie wohnen im Proberaum, Politik interessiert sie nicht, die Armee hat sie entlassen, und auf Hebräisch mögen sie nicht singen