Erzbischof Sterzinsky sagt den Gedenkgottesdienst für Hans Filbinger nach heftiger Kritik ab. Die Sankt-Hedwigs-Gemeinde wollte ihn darin als Retter eines zum Tode Verurteilten würdigen. Landespolitiker begrüßen die Absage
Der Rotary-Club des ehemaligen Bundeswehr-Generals Gerd Schultze-Rhonhof schießt gegen eine Schülerzeitung. Die hatte gefragt, wie sich das soziale Engagement des Clubs mit den nationalistischen Thesen des Ex-Generals vertrage
Die Lichtanlage im Holocaust-Mahnmal ist abgesoffen. Nur ein Bruchteil der Lampen funktioniert. Schaden soll erst im Herbst behoben sein. Öffentliche Verwaltung will damit nichts zu tun haben
Die Freie Universität macht 52.000 Interviews mit Überlebenden des Holocaust online zugänglich. Ob das der historischen Forschung viel nutzt, ist offen. Doch der Vermittlung von Wissen über die Shoa eröffnet das Projekt neue Möglichkeiten
Die alte Fachwerksynagoge in Bodenfelde zieht um und wird in Göttingen wieder aufgebaut. Die jüdische Gemeinde erhält damit wieder ein eigenes Gotteshaus – 68 Jahre nachdem ihre ursprüngliche Synagoge von den Nazis zerstört wurde
Die Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeit in Schöneweide wird zum zweiten Mal angegriffen. Wenig Sachschaden. Polizei ermittelt in alle Richtungen. Kultursenator Flierl: Das sind offensichtlich gezielte Anschläge von rechtsradikalen Tätern
Wo einst ein rechtes „Zentrum des polnischen Martyriums“ entstehen sollte, forschen nun liberale Historiker. Die neue Einrichtung geht auf Distanz zur nationalistischen Regierung in Warschau
Die Rückgabe eines Kirchner-Gemäldes an die Erben der rechtmäßigen jüdischen Besitzer polarisiert: Kritiker halten dem Kultursenator Dilettantismus vor. In Berlin hängen noch weitere Werke, die als Nazi-Raubkunst gelten. Wie viele, ist unklar
Michael Franz hat in der Koordinierungsstelle für NS-Raubkunst die Datenbank „Lost Art“ eingerichtet. Daten sind allen zugänglich. Zugleich fordert die Behörde die Museen auf, selbst mehr bei belasteten Provenienzen tätig zu werden
Seitdem Günter Grass offenbart hat, als 17-Jähriger bei der Waffen-SS gewesen zu sein, sind Feuilletons und Bild-Zeitung gleichermaßen in Aufruhr. Im Lübecker Günter Grass-Haus aber bringt die mediale Welle den Alltag kaum durcheinander
Wegen eines zweifelhaften Nazi-Vergleichs wurde ein Rechtsanwalt gestern vom Amtsgericht Bremen zu 3.000 Euro Strafe verurteilt. Der Anwalt sieht seine Ehre verletzt und wirft der Justiz „unkontrollierte Zensur“ vor
Kurz vor dem Anpfiff der Fußball-WM fordern Lea Rosh und der Schriftsteller Ralph Giordano die Beseitigung der NS-Skulpturen auf dem Olympia-Gelände. Anlass ist eine Schau im Kolbe-Museum. Sport- und Kultursenator gegen Geschichtsverdrängung