Zwei sehr ungleiche Annäherungen an einen bis heute wenig gelesenen Klassiker der Moderne: Karl Corinos in jeder Hinsicht großartiger Monumentalschmöker über Robert Musil und die knappe, jedoch misslungene Musil-Biografie von Herbert Kraft
Die eigene Existenz an politische Großereignisse zu koppeln, das wurde im 18. Jahrhundert erfunden. Johann Heinrich Merck hatte den Preis dafür zu zahlen – er starb für ein Abstraktum: für hehre Ziele und Ideale. Aus Anlass des Merck-Preises 2003 Anmerkungen zum politisch motivierten Selbstmord
Heute erhält Alexander Kluge den Büchner-Preis: ein Autor, der Untergänge ausführlich beschreibt, aber doch nicht an Untergangsszenarien glaubt – und der, wie sein neues Buch zeigt, gerade die Märchen einsammelt, die die Wirklichkeit erzählt
In London sind nur noch die Pubs Zeitzeugen des Schriftstellers George Orwell. Die Gegend um Fitzrovia, Soho und Oxford Circus diente ihm als Schauplatz für „1984“, seine Geschichte vom totalitären Überwachungsstaat. Heute tummeln sich hier statt Arbeitern vor allem Medienschaffende
„Manche Lyriker sind schon sehr eigen“: Peter Köhn fotografierte 26 Hamburger Dichterinnen und Dichter. Die sehr unterschiedlichen Porträts sind bis Oktober auf der Cap San Diego zu sehen
Wieder gibt es ein neues Buch zur Vox-Kultserie „Ally McBeal“. Doch während den Drehbuchautoren immerhin noch neue Absurditäten einfallen, schreiben viele Sachbuchverfasser voneinander ab
Einmal DDR-Autor, immer DDR-Autor: Bei der Beerdigung des Schriftstellers, Hausbesetzers und Grenzgängers Klaus Schlesinger trafen sich gestern auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte zahlreiche seiner ehemaligen Kollegen. Der Autor wurde als Nachfolger von Alfred Döblin gelobt
Der Schriftsteller Tschingis Aitmatow stellt in Berlin sein autobiografisches Buch „Kindheit in Kirgisien“ vor – und besuchte die Premiere von Frank Müllers Dokumentarfilm über sein Heimatland „Wo der Himmel die Erde berührt“
Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht: 20 Jahre Edition Tiamat. Klaus Bittermann teilt weiter aus – nur mit Verona Feldbusch hätte er nicht gerechnet ■ Von Julia Schön