In Wilhelmshaven sollte heute „Warten auf Godot“ aufgeführt werden – auch Frauen sollten mitspielen. Die Beckett-Erben haben deshalb die Aufführung untersagt. Stimmen zum Spiel
Im Schauspielhaus Düsseldorf hat man Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ ausgegraben und meint das Kriegsheimkehrerstück wieder einmal aufführen zu müssen. Doch die Inszenierung von Martin Oelbermann, die zu nahe an Bocherts Theaterstilistik bleibt, macht nicht klar, warum
„Es ist eine grausame Welt, aber es ist unsere Welt“: Elias Perrig hat am Stuttgarter Staatsschauspiel die deutschsprachige Erstaufführung von Peter Verhelsts Shakespeare-Adaption „Romeo und Julia (Studie eines ertrinkenden Körpers)“ inszeniert
Kein Skandal: Christoph Schlingensief inszeniert am Wiener Burgtheater Elfriede Jelineks Stück „Bambiland“ und macht daraus eine in sich geschlossene, vielschichtige Oper – wahnwitzig, triumphierend, hemmungslos überzogen. Vielleicht aber auch eine Idee zu perfekt und ohne ein Risiko einzugehen
Mit der Uraufführung „We are camera“ am Hamburger Thalia Theater beendet Armin Petras nach „Zeit zu lieben, Zeit zu sterben“ und „Vineta. Fight City“ seine Dramen-Trilogie, für die er auch als Autor Fritz Kater verantwortlich zeichnet
Er kann niederländische Bauern zum Weinen bringen und zugleich deutsche Kritiker zum Schwärmen: Ein Porträt des Regisseurs Johan Simons, dessen sinnliches Theater immer mit dem Denken beginnt
Wer andern eine Pointe schreibt: In „Die Optimisten“ hat Moritz Rinke einige Moral unter den Humor gemischt, aber bei der Uraufführung in Bochum lässt Matthias Hartmann schlicht Komödie spielen
Echtes Leben findet statt, wenn sich Fleisch, Blut und Text vermischen: Igor Bauersima inszeniert in Düsseldorf sein eigenes Stück „69“, das vom Menschenfresser aus Rotenburg inspiriert wurde
Der einsame Mensch auf der Bühne: Plötzlich wird er wieder wichtig, neben all den omnipräsenten technischen Bildern. Da zählt Herzenswärmemehr, als Bescheid zu wissen. Im Spiel mit dem Fake und dem Realen auf dem Münchner Theaterfestival Spielart wird Vertrauen zum Künstler gesucht
Leben vermeiden? Bei Ingrid Lausund markiert die Auslassung den Kern ihrer Komödien aus der Welt der Shopping-Malls und Politshows. Die Texte entstehen nebenbei in Improvisationen. Ein Porträt
Quote ohne Tote: So richtig Kinderfragen über den Krieg sind, so heikel sind die Antworten. Im Bildersturm dieser Tage bewährt sich vor allem der Kinderkanal mit ausgeruhter Ausgewogenheit
Ethnomarketing für größeren Umsatz. Besonders Stromanbieter und Telefongesellschaftenbemühen sich mit speziellen Werbekampagnen um türkische Kunden. Und das höchst erfolgreich
Ein ungewöhnliches Theaterprojekt über die Geschichte von tausend Jahren Flucht und Asyl. Junge MigrantInnen und Deutsche, alles Laienschauspieler, proben und recherchieren für die Premiere ■ Von Veronika Kabis-Alamba
Auf der Suche nach dem Punkt, an dem Verdichtung und Verdünnung eins werden. Das Schweizer Theaterprojekt Rust.Wolf.Zimmermann zeigt „Die Flecken der Giraffen“ und „Der Schaum der Tage“ ■ Von Tobi Müller
Stimmungsballett, Stimmungstöter und Stimmungsmache: Mit der Uraufführung von „Lola“, Peter Märthesheimers Kleinstadttragödie West nach dem Drehbuch für den Fassbinder-Film, verabschiedet sich Armin Petras als Oberspielleiter vom Theater Nordhausen ■ Von Petra Kohse
■ Intendant Wilms sagt Premiere des umstrittenen Fassbinder-Stücks "Der Müll, die Stadt und der Tod" ab. Statt dessen soll eine israelische Schauspielschule das Stück als Gastspiel aufführen