Entertainment nach dem Dancehall-Prinzip: Wyclef Jean rockte in Berlin sein Publikum mit Pop-Zitaten und Reggae-Rezitationen bis zur Erschöpfung und ohne Rücksicht auf Coolness-Parameter
Couscous-Grooves aus Kassel: Houssaine Kili sucht den Berber-Blues, Hamid Baroudi gibt sich dem Businessclass-Funk hin. Zwei Spielarten des Maghreb-Pop made in Germany. Als die beiden Musiker vergangene Woche in Berlin ihre Konzerte gaben, war die Besucherresonanz jedoch recht ernüchternd
Das Schaumbadmassaker: Travis sind lauter. Travis haben die Berliner Columbiahalle ausverkauft. An besinnungslos Liebende. Und die dümpeln nun in einer Badewanne voll von lauwarmem Wohlklang
Der alte Mann und der Dancefloor: Wie ein gestandener Las-Vegas-Crooner in die Berliner Clubszene geraten ist und dort für allerhand Verwirrung sorgt – ein Lehrstück in forcierter Legendenbildung
Probleme schöner Seelen: Mit „No More Drama“ holt Mary J. Blige den R ’n’ B zurück in den Soul. Die Technik ordnet sich ihrer Stimme unter, der Titel suggeriert Kontrolle über das eigene Leben. In ihrem Fahrwasser finden nun auch andere Soulstimmen wie die von Syleena Johnson hier zu Lande Gehör
The New Sound of Munich: Die Merricks rollen wieder einmal den funkelnden Discoteppich aus, nur diesmal von Schwabing bis weit nach Siebenbürgen. Ihr Album „Silver Disc“ kreuzt auf unangestrengte Weise pumpende Retro-Beats mit angetrunkenen Bläserfanfaren und rumänischen Kinderchören
Wenn es darum geht, den Dancefloor-Cup zurück nach England zu holen, sind Basement Jaxx derzeit die aussichtsreichsten Kandidaten. Nur an einer medientauglichen Inszenierung fehlt es ihnen noch
„Spex“ galt einmal für viele Leute als „die beste Band Deutschlands“. Doch der Niedergang für das Zentralorgan der Popdissidenz begann schon in den frühen Neunzigern. Ein Rückblick aus beteiligter Sicht ■ Von Mark Terkessidis