Andrei S. Markovits und Simon Reich analysieren das „deutsche Dilemma“ zwischen der Angst der Nachbarn und der gleichzeitigen Forderung, sich wie eine Großmacht zu verhalten. Gefragt ist Pragmatismus ■ Von Stefan Reinecke
■ Der Lebensbericht eines kommunistischen Arbeiters führt vom Rotfrontkämpferbund über die Kriegsgefangenschaft im Gulag zur Abkehr vom Stalinismus und zur Altersweisheit
In zwei Sammelbänden üben sich Ossis und Wessis in der Kunst des Dialogs mit den Tschechen. Bei den Ossis auf Schloß Bellevue ging es eher nostalgisch zu, bei den Wessis in Iglau eher pragmatisch-politisch ■ Von Mareile Ahrndt
■ Melanie McGrath hat einen Entwicklungsroman über das Leben mit dem Internet geschrieben. Das klingt modern, ist es aber nicht. Auf der Suche nach dem wahren Leben irrt die Autorin durch die Welt und findet,
Der Deutsche Alpenverein arbeitet in „Alpinismus und Hitlerzeit“ seine Naziverstrickung auf. Statt kritischer Auseinandersetzung ist ein emotionsloser Rechenschaftsbericht entstanden. Sympathischer machen Beschwichtigungsformeln den DAV nicht ■ Von Christel Burghoff
Felix Moeller hat die Tagebücher des Reichspropagandaministers durchkämmt, um die Filmpolitik des Allgewaltigen aus den Quellen darzustellen ■ Von Johannes Schneider
Zwei Bücher setzen sich mit dem Tourismus auseinander: „Trouble in Paradise“ analysiert vor allem den Dritte-Welt-Tourismus. Auch „alternatives Reisen“ wird kritisch unter die Lupe genommen. „Gratwanderung Ökotourismus“ macht Bestandsaufnahme ■ Von Christel Burghoff
Eine ebenso interessante wie ärgerliche Biographie Solschenizyns. Der Reichtum der Bezüge zu den Arbeiten des russischen Schriftstellers und Moralisten fasziniert, aber wichtige Elemente seiner Kritik an Stalinismus und Kapitalismus bleiben ausgeblendet ■ Von Martin Jander
■ Ingrid Müller-Münch hat acht Reportagen über Rechtsradikale vor Gericht geschrieben, dichte Milieustudien und detaillierte Porträts, die nicht in die gewohnten Klischees verfallen
Heutzutage träumen viele Politiker davon, einen George Soros zur Strecke zu bringen. Ihre Vorgänger im 18. Jahrhundert waren weniger zimperlich mit ihren zeitgenössischen Finanzgenies ■ Von Andrea Goldberg
■ Wolfgang Brenner hat die Lebensgeschichte des ersten Verfassungsschutzpräsidenten Otto John zu einem fesselnden Roman verarbeitet – die Hauptfrage bleibt weiterhin ungeklärt
■ Der dritte Sektor expandiert zwar, doch ist er zu klein und finanziell zu stark vom Staat abhängig, um den Arbeitsmarkt entlasten zu können. Nicht nur in Deutschland, auch im Mutterland des Gemeinsin
Der Krieg als verbotene Nervenkur. Als die Neurasthenie von der Krankheit zum Gesellschaftszustand mutierte. Joachim Radkau hat das „Zeitalter der Nervosität“ untersucht. Was das Kaiserreich in den Weltkrieg trieb – eine semantische Feldforschung ■ Von Katharina Rutschky
■ Empirische Studien belegen eine weite Verbreitung rechtsradikaler und ausländerfeindlicher Einstellungen sowie eine latente Gewaltbereitschaft bei ostdeutschen Jugendlichen