Gefühle, die aus der Kälte kamen: In ihrem zweiten Roman „Unter Schnee“ seziert Antje Rávic Strubel die Liebe und die Verständnisschwierigkeiten zweier Frauen. Die Beziehungsanalyse mischt die 27-Jährige mit einem ethnologisch genauen Blick auf die deutsch-deutsche Vergangenheit
Eine Trauerspielgroteske des Durchwurschtelns: Andrej Kurkow erzählt in „Ein Freund des Verblichenen“ trunkene Verwicklungen vor düsterer Kulisse. Eine Art Selbstmörder kapituliert darin vor seinem eigenen Überlebenswillen
Geschichten aus der Zeit, als die Counter Culture anfing: Sarah Schulman besichtigt die verknöcherte McCarthy-Ära und die in sie eingewobenen Schicksale. „Schimmer“, ihr neuer Roman, beschreibt die Vorgeschichte der amerikanischen Gegenkultur
Karl Faller und wie er die Welt, die Vergangenheit und seine Eltern sieht: Mit „Parlando“ hat Bodo Kirchhoff eine grandiose Vater-Sohn-Geschichte vorgelegt. Hin und her wird um ein Leben erzählt
Gewaltige Möglichkeiten bestanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Martin Mosebach beschreibt sie in seinem historischen Roman „Der Nebelfürst“ – und lässt nicht die Entdecker und Erfinder, sondern die Halbwelt siegen
Flaneur müsste man sein: Der Erzähler Wilhelm Genazino begleitet einen Schuhtester auf seinem nachmittäglichen bunten Treiben in Frankfurt. Von „erwiesener Geringfügigkeit“ ist dabei die Rede. Doch am Ende siegen Kontemplation und Humor – der Roman „Ein Regenschirm für diesen Tag“
Sätze, die vorüberziehen – und dabei undurchdringlich werden. Mario Bellatin erzählt von einem „Schönheitssalon“ voller todgeweihter Fische und Kranker
Den Weg weitergehen, den eine andere gegangen ist: Jayne Anne Phillips beschreibt den Tod einer Mutter und das erste Jahr eines Kindes in matriarchalischer Perspektive – der Roman „MutterKind“
Herk, eine Atombombe und knallharte CIA-Agenten: Der Berufssarkast Dave Barry bringt Stephen King zum Lachen und zwei Penner in die Bredouille – „Big Trouble“
Bildungsreise auf den Highways, Sesshaftwerden in einer Holzhütte: Solche Standardsituationen der amerikanischen Kultur versucht Mark Cirino in seinem Roman „Arizona Blues“ noch einmal fruchtbar zu machen. Am Ende läuft alles darauf hinaus, der Frontmann des eigenen Lebens zu werden
Abschied von den Eltern light: Irene Weiss-Eklund erzählt ihr Leben. Von hysterischen Lachanfällen in der Kindheit geht der Bogen bis zur glücklichen Heimat Schweden