Komm, lass uns Haie fangen: Mit Marc Fischers Roman „Jäger“ macht sich die Popliteratur endgültig auf die Suche nach der verlorenen Authentizität. Ausgerechnet beim Hochseefischen vor der Küste Kubas finden Deutschlands ausgebrannte Medienarbeiter und Dandyschriftsteller zu sich selbst
Von der Kunst, einen Hocker zu bewegen, ohne die Holzbeine dabei unnötig abzunutzen: Der Schweizer Schriftsteller Andreas Münzner schreibt in seinem Debüt „Die Höhe der Alpen“ über die Leiden einer durchnormierten Kindheit
Gabriele Scherer bezieht den literarischen und den medizinischen Diskurs der Goethezeit aufeinander und vertut eine große Chance: die diskurstheoretische Studie „Bis daß der Tod euch scheidet … “
Achtung, das „Weltende“ kommt: Die zu Lebzeiten veröffentlichten Gedichte des Lyrikers Jakob van Hoddis sind in neuer Edition erschienen – Sprache im technischen Zeitalter
Die schönen Ideen von damals und der Haufen Scheiße, der aus ihnen geworden ist: Bodo Morshäuser beschreibt die Sektenszene der 70er-Jahre. Der Roman „In seinen Armen das Kind“ enthält Sätze wie: „Für freie Liebe taten sie alles“
Filigrane Erschütterungen and the city: Ulrich Peltzer erzählt elegant-melancholisch von einer Identitätssuche in New York. Der 11. September kommt dem Erzähler in die Quere – „Bryant Park“
Man sieht sich immer zweimal, auch in der Kolportageliteratur: Stephen Fry versucht sich an einer Aktualisierung von Alexandre Dumas – „Der Sterne Tennisbälle“
Lebensbeichten im Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit: Der Schriftsteller Thommie Bayer bemüht sich, seine Dialoge der Wirklichkeit des Internets abzulauschen. Ob das eine gute Idee war? Aber sonst geht es in „Das Aquarium“ recht turbulent zu
Ökonomisch sein, Kontrolle behalten, Sprache verknappen: Sämtliche Stücke von Sarah Kane sind in einem Band erschienen. Am Ende geht’s darum, Vergebung zu erlangen
Hexen in der chinesischen Provinz, heruntergekommene Naturschützer und die Nachfahren der Kulturrevolutionäre: Der Nobelpreisträger Gao Xingjian erzählt von der Reise zum „Berg der Seele“