Ein gelungener Kinderscherz: In der Berliner Volksbühne kam „Mendy – das Wusical“ zur Aufführung. Das Stück des abwesenden Multitalents Helge Schneider wurde vom Publikum unbeschwert gefeiert
Wenn man versteht, warum Oper eben kein Theater ist, sondern ein Drama, dessen Sinn Musik geworden ist: Anja Silja singt in der Deutschen Oper Berlin Leoš Janáčeks „Sache Makropulos“
Überleben in der Tiefgarage: Peter Mussbach inszeniert Arnold Schönbergs Opernfragment „Moses und Aron“ in der Berliner Staatsoper. Eine Hoffnung auf ein Gelobtes Land gibt es hier nicht mehr
Der Dirigent Kent Nagano und die Filmregisseurin Doris Dörrie präsentieren gemeinsam Puccinis „Turandot“ an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Die Musik lässt die Gefühle mit großer Geste aufleben, die Inszenierung aber verkleinert die Vorlage zum Vorabend-Serien-Drama in der Wohnküche
Ein Räderwerk, das beständig ins Nichts läuft: Der Komponist Beat Furrer und Christoph Marthaler entfalten in Zürich an einem Stoff von Marguerite Duras ihre ganze Kunst der Demontage
Ödipus in Brüssel, Achilles in Antwerpen und „Die Perser“ in Aachen und Bielefeld: Eine Reihe neuer Opern widmet sich den großen Mythen der Antike. Die Geschichte soll helfen, die kriegerische Gegenwart zu erhellen und diese wiederum den Mythos. Ein Überblick über die aktuellen Premieren
Weg mit der Walzerseligkeit: Hans Neuenfels zerbröselt „Die Fledermaus“ und Jossi Wieler macht mit „Ariadne auf Naxos“ alles wieder gut – Strauß und Strauss bei den Salzburger Festspielen
Die letzten Salzburger Festspiele unter Gérard Mortier: Christoph Marthaler inszenierte W. A. Mozarts „Figaro“, Peter Mussbach „Lady Macbeth“ von Schostakowitsch, und John Eliot Gardiner dirigierte Leos Janáceks „Jenufa“
Die Frau in der Bilderflut: „Writing to Vermeer“. Louis Andriessens und Peter Greenaways neues Musiktheater wurde jetzt in Amsterdam uraufgeführt ■ Von Frieder Reininghaus
■ Biblische Bärte, bunte Kostüme: Kurt Weills großes jüdisches Erweckungswerk wurde in Chemnitz aufgeführt. Ein Bühnenfestspiel der Heilsarmee hätte naiver nicht sein können
Harry Kupfer zeigt Wagners „Tannhäuser“ in Berlin als zerrissenen Künstler des 19. Jahrhunderts – das schlechte Gewissen schaut auch vorbei ■ Von Sabine Zurmühl
Von der wilden Widerstandsinsel zur wohltemperierten Werktreue: Frank Castorf inszeniert in Basel Verdis Oper „Otello“ mit erstaunlicher Zurückhaltung ■ Von Frieder Reininghaus
Das Evangelium nach Mbongeni Ngema, dem ersten schwarzen Playhouse-Direktor Südafrikas: „Maria – Maria“, ein Musical über den Apartheidgegner Steve Biko als Bruder Jesu, geht ab heute auf Deutschlandtour ■ Von Ralf Sotscheck
■ Weich gezeichnete Alice, philodadaistisches Ei: Peter Zadek inszenierte „Alice im Wunderland“ an den Münchner Kammerspielen als vorweihnachtliches Praliné