Das letzte Buch von Pierre Bourdieu erweist sich als eine instruktive Sekundärliteratur zur Pisa-Studie: Warum der Begriff „demokratische Elite“ Gerede ist, solange die deutsche Schule Bildungsnachteile von Kindern aufgreift – und verstärkt
„Sie glauben wohl, ein Schriftsteller sei nicht besser als der Kot in der Grube? Ich kann auch anders“: Stefan Meisers Briefe, die jetzt im Selbstverlag erschienen sind, dokumentieren die Odyssee eines unverstandenen Schriftstellers
Bei der CDU war es schon immer so: Spenden sammeln und die Partei modernisieren war eins. Nicht erst Helmut Kohl, sondern schon sein großes Vorbild Konrad Adenauer steuerte die Partei durch das großzügige Verteilen von Spendengeld. Tiefe Einblicke in dieses System gewährt Frank Bösch
Jean-Michel Chaumont kritisiert in seiner wegweisenden Studie zur „Konkurrenz der Opfer“ die These von der Einzigartigkeit des Holocaust, ohne dessen Schrecken und Folgen historisch zu relativieren. Damit gibt er der Debatte eine neue Richtung
Ernst Jünger griff die Weimarer Demokratie in seiner politischen Publizistik gehässig an. Wer daran noch zweifelte, kann es jetzt ausführlich nachlesen
Die Geschichtswissenschaft hat lange ihren Beitrag zum Nationalsozialismus verschwiegen oder verdrängt. Zwei neue Bücher enthüllen die Verstrickungen der Historiker und die Kontinuitäten des Denkens, allen voran beim umstrittenen Werner Conze
Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
Die große Was-ist-meine-Welt-Frage: Die Schriftsteller Sven Lager und Elke Naters über ihre neue Anthologie „the Buch“, ein soziologisches Verständnis von Popliteratur, das Interesse am Leben um einen herum und das Fremdsein im Literaturbetrieb
Schriften zu Zeitschriften: Das neue „Kursbuch“ macht einen Reigen auf von der Lebensliebe, den Spermienbanken und der olfaktorischen Damenwahl bis hin zu Traumhochzeiten, lesbischen Möwen und möglichen Ehe-Alternativen
Der Berliner Filmkritiker Frank Noack hat eine umfangreiche Biographie über Veit Harlan verfasst. Mit erstaunlichen Ergebnissen: „Jud Süß“ spricht da gegen eine antisemitische Haltung des Regisseurs