George Tabori, der am Montag 85 wird, schrieb 1943 einen Roman über den Faschismus. Nun erscheint „Gefährten zur linken Hand“ auf deutsch ■ Von Michael Schweizer
Rafael Chirbes ist ein besessener Bastler am Detail und Erzähler mit langem Atem. Auch in seinem neuen Roman „Die schöne Schrift“ arbeitet er die spanische Geschichte des Jahrhunderts auf und konfrontiert mit dem Skandalon des Todes ■ Von Leopold Federmair
Politischer Beharrungsstolz und trotzige Verzweiflung: Volker Braun wird 60 und legt einen neuen Gedichtband vor. In „Tumulus“ untersucht er den Untergang einer Epoche vom Grabhügel aus und spricht ohne Scham über den Kapitalismus ■ Von Michael Braun
Frauen, Pistolen, Wilder Westen: Die Briefe der Revolverheldin Calamity Jane und ein Roman von Jane Smiley über das Leben der „Lidie Newton“ im Modellvergleich. Amerikanisierung durch Häuslichkeit oder Wie der Wilde Westen auch gewonnen wurde ■ Von Anke Westphal
Gegenwart? Welche Gegenwart? Michel Houellebecq erzählt von Einsamkeit, Isolation und verzweifelter Sexbesessenheit. In Frankreich machte er damit einigen Skandal. Sein erster Roman erscheint jetzt unter dem Titel „Ausweitung der Kampfzone“ auf deutsch ■ Von Reinhard Krause
Diese Geschichte hatte Folgen: Eckhart Henscheid schrieb einst die Blaupause für die Gattung der „Akademiker in Kneipen“-Romane. Wolfgang Bortliks gelungenes, manchmal zu wortreiches Debüt „Wurst & Spiele“ läßt auf intensive Henscheid-Lektüre schließen ■ Von Michael Schweitzer
■ Sushi, Geheimdienst und Artillerie. Enki Bilal, der Vater des Polit- und Autorencomics, widmet sich den totalen Achtzigern: Eine verspätete Entzauberung der postmodernen Welt
Uwe Kolbe erinnert sich in Essays und Gedichten ohne Nostalgiegefühle an die untergegangene DDR und reist um die Welt, um lang Entbehrtes endlich nachzuholen ■ Von Thomas Kraft
Theaterbrummen in Basel: Stefan Bachmann verwandelt das Schauspiel in ein Haus der jungen Talente. Doch so richtig rebellisch sind diese neuesten Wilden nicht ■ Von Jürgen Berger
■ Stefan Heym erzählt in seinem Roman über Joseph Gottfried Pargfrieder aus der k. u. k. Zeit: Von einem, der reich und berühmt werden wollte und dafür einen Heldenberg eingerichtet hat
Irmtraud Morgners „Heroisches Testament“, 1990 nachgelassen, wurde zu ihrem 65. Geburtstag aus Fragmenten rekonstruiert. Darf man das? Darf man vollenden, woran die Autorin zu Lebzeiten scheitern mußte, und Zeuge ihrer intimsten Ängste werden? ■ Von Frauke Meyer-Gosau