Diese Geschichte hatte Folgen: Eckhart Henscheid schrieb einst die Blaupause für die Gattung der „Akademiker in Kneipen“-Romane. Wolfgang Bortliks gelungenes, manchmal zu wortreiches Debüt „Wurst & Spiele“ läßt auf intensive Henscheid-Lektüre schließen ■ Von Michael Schweitzer
■ Sushi, Geheimdienst und Artillerie. Enki Bilal, der Vater des Polit- und Autorencomics, widmet sich den totalen Achtzigern: Eine verspätete Entzauberung der postmodernen Welt
Uwe Kolbe erinnert sich in Essays und Gedichten ohne Nostalgiegefühle an die untergegangene DDR und reist um die Welt, um lang Entbehrtes endlich nachzuholen ■ Von Thomas Kraft
Theaterbrummen in Basel: Stefan Bachmann verwandelt das Schauspiel in ein Haus der jungen Talente. Doch so richtig rebellisch sind diese neuesten Wilden nicht ■ Von Jürgen Berger
Irmtraud Morgners „Heroisches Testament“, 1990 nachgelassen, wurde zu ihrem 65. Geburtstag aus Fragmenten rekonstruiert. Darf man das? Darf man vollenden, woran die Autorin zu Lebzeiten scheitern mußte, und Zeuge ihrer intimsten Ängste werden? ■ Von Frauke Meyer-Gosau
Karl-Heinz Ott schreibt sich mit seinem Romandebüt „Ins Offene“ in die Literatur der letzten Dinge und ins Genre der oberschwäbischen Heimatliteratur hinein ■ Von Michael Braun
In den USA wird viel geschrieben. Wer schreiben kann, lehrt andere zu schreiben. Was dabei herauskommt, ist die „middle brow literature“, die auf den internationalen Märkten gern genommen und gelesen wird. Was ist dran an diesen Texten für jede Gelegenheit? ■ Von Kolja Mensing
Pieke Biermanns Berliner Hauptkommissarin Karin Lietze ist wieder in Aktion. Es macht peng, boing und bumm, doch manchmal gibt es auch einen Ort der Stille ■ Von Bernd Erich Wöhrle
Früher wollte Robert Schneider Papst werden, dann schrieb er mit „Schlafes Bruder“ einen Bestseller. Nun wurde er für seinen Nachfolgeroman „Die Luftgängerin“ schwer verrissen, und auch bei einer Lesung in Berlin kam seine Ironie eher uneigentlich daher ■ Von Detlef Kuhlbrodt
■ Der schwache Trost des Eisbechers und andere Abschweifungen: Giorgio Manganellis Erzählungen aus dem Nachlaß führen in eine heidnische Hölle, ohne den Humor zu verlieren
Gesinnungsliteratur vom Feinsten, schön grotesk und immer gemein: Carl Hiaasen macht in „Stürmische Zeiten“ Schluß mit falschen Freundlichkeiten und bevorzugt kreischenden Irrwitz als ästhetische Kategorie. Auch Lachen kann gefährlich sein ■ Von Thomas Wörtche