Längst überfällige Historisierung: In der Evangelischen Akademie in Tutzing wurde um „Das Erbe von 68“ gestritten. Dass das Deutungsmonopol über diesen Teil ihrer Geschichte weiter bei den 68ern bleibt, stellte sich hier nicht als deren Schuld heraus
Der Streit um Joschka Fischer wird zur Generationendebatte hochstilisiert. Doch warum, für wen? Am Ende fühlen sich nette Aufsteigergrüne und andere Streber noch bemüßigt, ihre Durchschnittsbiografien als Generationenphänomen darzustellen
Wie weit weg ist 68? Nicht so weit, wie uns selbst die Verteidiger von Joschka Fischer glauben machen wollen. Anmerkungen zu der Entscheidung der Linken, nicht zu gewinnen, und dem langen Lauf der deutschen Protestbewegungen zu sich selbst
„Rosenfest“: Andreas Baader heißt hier Hänsel, Gudrun Ensslin ist Gretel. Wie der 31-jährige Schriftsteller Leander Scholz mit einem Liebesroman die 68er endgültig zum Schweigen bringen wollte. Und wie er durch kleine taktische und große erzählerische Schwächen genau das Gegenteil erreichte
Popkultur war ein Politikum. Und das schon vor der Studentenbewegung. Nicht nur bei John Lennon verbanden sich Konsum und Engagement zu einem neuartigen Gemisch
Ingrid Caven ist Sängerin, Schauspielerin und war mit Fassbinder verheiratet. Jetzt ist sie auch noch Romanfigur. Durch das biografische Buch ihres Lebensgefährten Jean-Jacques Schuhl wurde Ingrid Caven in Frankreich endgültig zum Kultstar. Ein Gespräch über Björk, Baader-Meinhof, die 70er und eine merkwürdige Fassbinder-Hinterlassenschaft
Die DDR, ein Heimatmuseum aus Stasi-Loden, Volksgut und VEB-Betriebsfeiern. In „Die Stille nach dem Schuss“ bebildert Volker Schlöndorff ein deutsches Terroristinnenschicksal – und macht die RAF endgültig zur Bildungsbürgertrophäe. Auf der Strecke bleibt einmal mehr die leidende Frau
Der Kulturjournalist Florian Illies macht Vorschläge zu einer aktuellen Selbstverständigungsdebatte. Er beschreibt die „Generation Golf“. Oder war es die Generation Nutella? Sein Buch kann sich nicht recht entscheiden, ob es Farce oder Kuckucksei sein will ■ Von Dirk Knipphals
■ Vor 50 Jahren wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Eine Erfolgsstory – aber kein Modell, wie nationalistisch verblendete Gesellschaften zivilisiert werden können. Ein Blick aus polnischer Perspektive
Bewährung in der Produktion: 34 Revoluzzer von 1968 – Kommunarden, Haschrebellen und SDSler – haben die Osterausgabe der taz hergestellt ■ Von Bascha Mika und Christian Schulz (Fotos)
In einer Woche, am 4. Januar 1997, wird der „Spiegel“ 50 Jahre alt. Nichts hat er in dieser Zeit so wenig aufgearbeitet wie seine eigene Vergangenheit. In den fünfziger Jahren wurden zwei seiner Ressorts von SS-Offizieren geleitet ■ Von Lutz Hachmeister