Berlin hat eine Rudi-Dutschke-Straße. Wie finden Sie das? Außenminister Joschka Fischer: „Gute Entscheidung“. Springer-Sprecherin Edda Fels: „Es war ein demokratisches Verfahren“. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt: „Rudi Dutschke steht für Prinzipientreue in beiden Teilen Deutschlands“
Niemand weint der Kochstraße eine Träne nach. Im Gegenteil: Alle freuen sich auf Rudi Dutschke. Das ergab eine Blitz-Umfrage der taz unter Anwohnern und Flaneuren
Angela Merkel rechtfertigt ihr Programm unerschütterlich mit einem Wert: „Ehrlichkeit“. Das Ziel ihres Manövers ist klar: der „unehrliche“ politische Gegner. Das Problem ist nur: Die Unions-Kanzlerkandidatin glaubt wirklich an ihre moralische Überlegenheit. Na, gnade Gott!
Political Studies (IV): Gut möglich, dass sich die rot-grüne Community demnächst ins allgemeine Räsonnement und in die Diffusion zurückzieht – und so einen neuen Willen zur Politik entwickelt
Es war ja schon sprichwörtlich geworden: Kohl sitzt alles aus. Und wir mussten es ihm glauben, weil er uns ewig schien. Bei unserer ersten Bundestagswahl konnten wir ihn endlich stürzen. Wie sich jetzt zeigt: Gebracht hat es nichts
Die Journalistin und Zeitzeugin Bettina Röhl über die RAF und das Versagen der RAF-Ausstellung: „Belanglos, wenig intellektuell, die echten Geschichten fehlen.“ Eines gesteht sie der Ausstellung zu: „Sie transportiert den Mythos RAF perfekt“
Als Geburtstag der Roten Armee Fraktion gilt der 14. Mai 1970. Astrid Proll ist Ex-RAF-Mitglied. Für sie entstand die RAF bereits 1969. In Paris. Dort fotografierte sie die flüchtigen Kaufhausbrandstifter Baader und Ensslin. „Es gab eine Zeit, als die RAF unschuldig war“, sagt Proll. Ein Gespräch über die RAF und ihr Verhältnis zu Bildern – von Paris bis Stammheim
Die Stiftung Warentest wird von Verbrauchern geliebt, von Unternehmen gefürchtet – und heute 40 Jahre alt. Dabei sind die Qualitätsstifter keineswegs so immun gegen wirtschaftliche Krisen, wie ihr Image als solide deutsche Institution vermuten lässt
Früher haben sie für den Sozialismus gekämpft, heute sind sie erfolgreiche Geschäftsmänner: Drei ehemalige engagierte 68er-Aktivisten erklären, warum sie doch in dieser Gesellschaft angekommen sind. Und warum die fetten Jahre noch lange nicht vorbei sind ■ Protokolle SILKE KETTELHAKE
Am 24. August 1963 fand das erste Spiel der Fußballbundesliga statt. Im 40. Jahr seines Bestehens schlittert der Kickerzirkus in die bislang schwerste wirtschaftliche Rezession. Damit liegt Deutschland voll im Trend: Europaweit sind die Ligen in der Krise
Die geplante Ausstellung zur RAF provoziert Appelle an Furcht und Mitleid. Dabei eignet sich das Jahr 2003 gut zu Historisierung und Entmystifizierung der RAF – beides ist nötig
Die Sozialdemokraten standen schon einmal nach einer Wahlperiode am Abgrund: 1972. Schröder könnte von Brandt lernen, wenn er ein geschichtsbewusster Soze wäre