Die Mehrheit der Bundesbürger fordert jetzt, die Schlüsselindustrien zu verstaatlichen. Das Problem dabei: Sie glaubt nicht, dass die Politik die Wirtschaftskrise beheben kann
Das Konjunkturprogramm der Koalition ist Augenwischerei. Wenn die Krise im nächsten Jahr voll durchschlagen wird, kann sich Merkel als Macherin präsentieren. Aber dann kann es zu spät sein.
Zur Finanzkrise fällt der CDU wenig ein. Doch die Schwäche der Partei ist die Stärke von Angela Merkel. Weiterhin nimmt sie dem einst harten Konservatismus die Kanten.
Nicht die internationalen Privatbanken, sondern die lokal agierenden Banken stützen die Wirtschaft. Daher sollte jetzt das Bankwesen regionalisiert werden.
Die Regierung antwortet auf die Finanzkrise mit Politik der ruhigen Hand. Das ist immerhin besser als undurchdachter Aktionismus wie die Befreiung von der Kfz-Steuer.
Angesichts der Rezession müssten kurzfristig gerade die gefördert werden, die garantiert nicht sparen - nämlich Geringverdiener. Nur in Deutschland will man das nicht einsehen.
Die Mittelschichten fühlen sich benachteiligt. Das ist keine Wahrnehmungsstörung. Denn unter dem Strich zahlen sie mehr an den Staat als die Spitzenverdiener.
Das neoliberale Bündnis von Nationalstaaten und Kapital ist ein Auslaufmodell, sagt Soziologe Ulrich Beck. Das Weltwirtschaftsforum in Davos zeige, dass nun Zivilgesellschaft und Konzerne an einem Strang ziehen
Weltzustände, Lebensgefühle: Ein Gespräch mit Peter Sloterdijk über die Verwirrung als Produktivkraft, die verdichtete Welt des „Kapitalinnenraums“, seine prägenden Jahre als Bhagwan-Jünger in Poona und was Linke und Banken gemeinsam haben
Gerhard Schröders Konturlosigkeit ist eine List der Geschichte. Es ist seine größte Stärke, die ihm zur Macht verhalf – und die größte Schwäche der SPD, die nun die Macht verliert
Franz Müntefering hat mit seiner Kapitalismuskritik Recht, auch wenn sie theoretisch ein wenig schwach ist. Die Frage ist doch: Was kann Politik noch tun, wenn das mobile Kapital sie erpressbar macht? Endlich wird das diskutiert