Unterschichtseltern? Versager! Dem materiellen Elend begegnet die Kinder- und Jugendhilfe nicht mit Protest und Hilfen sondern immer öfter mit Zwangsmaßnahmen.
Angela Merkel besetzt das Bildungsthema und lenkt von Fragen der Umverteilung ab. Der aktuelle Bildungsgipfel konzentriert sich bezeichnenderweise auf die Elitebildung.
Es ist methodisch unredlich, obwohl bei der Regierung außerordentlich beliebt, einfach nur ein einziges Aufschwungsjahr zu betrachten. Die US-Finanzkrise wird auch hier spürbar werden.
Ist falsche Ernährung mit Chips und Cola der Grund für die Misere der Unterschicht? Solche Erklärungen sind populär geworden. Wissenschaftlich haltbar sind sie nicht.
Die SPD muss schnell ein schlüssiges Konzept für Sozialreformen entwickeln. Sie hat etwas wiedergutzumachen. Die Hartz-Gesetze haben bei den Armen gekürzt, gleichzeitig wurden die Unternehmen entlastet.
Das Unwissen der meisten Wähler wird nirgendwo so ausgebeutet wie im Steuerstreit. Denn von den geplanten Steuersenkungen würde vor allem Besserverdiener profitieren
Union und SPD haben viel über Kinderarmut geredet, aber bislang keine einzige wirksame Maßnahme auf den Weg gebracht. Das ist ein sozialpolitischer Skandal.
Die drohende Altersarmut verlangt nach neuen Verteilungsideen. Das Schweizer Modell könnte ein Vorbild sein. Dort zahlen die Reichen eine Art Extrasteuer für die ärmeren Alten.
Die Mittelschichten fühlen sich benachteiligt. Das ist keine Wahrnehmungsstörung. Denn unter dem Strich zahlen sie mehr an den Staat als die Spitzenverdiener.
Wer kein Geld hat, hat in der Gesellschaft kaum Chancen. Der Ausgrenzungsbegriff von New Labour ist verkürzt und spielt Armut gegen andere Formen der Benachteiligung aus
Die Gewerkschaften sind die Einzigen mit nennenswerter Macht, die sich gegen den Kult des privaten Erfolgs wehren. Doch fehlt ihnen ein überzeugendes Gegenkonzept
Gesellschaftspolitik in Deutschland: Niemandem fällt auf, wenn gänzlich unverbundene, ja sogar widersprüchliche Forderungen und Ziele friedlich nebeneinander stehen