AFGHANISTAN Gegen die mutmaßlichen Taliban liegen angeblich keine Beweise vor. Sie waren von einer Kommission überprüft worden. Die US-Regierung spricht von „zutiefst bedauerlicher“ Entscheidung
Malis ölreiches Nachbarland Algerien fürchtet, erneut in einen Krieg mit Islamisten hineingezogen zu werden. Das fragile Gleichgewicht der Sahelzone ist in Gefahr.
Wenn Regierungen das Völkerrecht so offen missachten wie die USA, gefährdet das die Regeln der internationalen Gemeinschaft. Da wären dreiste Lügen besser.
Obama steht als starker US-Präsident da. Offen ist, ob er es schafft, die Post-9/11-Ära mit seinen alle Rechtsnormen missachtenden staatlichen Übergriffen zu Ende zu bringen.
Die Vorwürfe gegen die Taliban sind strategisch. Sie sollen davon ablenken, dass die afghanische Regierung im Zentrum und in der Provinz oft korrupt ist und repressiv vorgeht.
Die Friedensdschirga berät über Verhandlungen mit den Taliban; deren Menschenrechtsbilanz ist verheerend. Auf Kosten der Menschenrechte aber kann es keine echte Versöhnung geben.
Für ein paar Dollar im Monat sprengen Studenten und einfache Dorfbewohner kaum afghanische Polizisten oder westliche Soldaten in die Luft. Ein bisschen Hass gehört schon dazu.
Die Wiederwahl von Karzai wird den Präsidenten schwächen und die Taliban stärken. Der Westen bekommt nun die Quittung für seine laxe Vorbereitung der Wahl.