50 Jahre lang führten Erfurter Gymnasiastinnen ihr „Klassenbuch“. Hier spricht eine Frauengeneration, die über den Alltag und selbstgewählten Machtverzicht das eigene Leben vergißt ■ Von Vera Gaserow
■ Was die Schulen tun müssen, damit der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht in einer Bildungskrise versinkt. Die Ratschläge des Pädagogen Peter Struck
Die nächste Woche erscheinende Autobiographie der Terroristin Inge Viett ist eine späte Hommage an die DDR. Über den früheren militanten Untergrund im Westen erfährt man wenig ■ Von Wolfgang Gast
Wie der HIV-infizierte US-Pathologe Mahlon Johnson mit Bomberpillen und Wunderglauben die Schlacht gewann und dennoch alles falsch macht, was man falsch machen kann ■ Von Manfred Kriener
In Amerika ein Renner, in Deutschland seit gestern auf dem Markt: Tina Rosenbergs tendenziöses Melodram über Polen, die ČSSR und die DDR nach der Wende. Die Täter entdeckt sie mit Sympathie und wertet sie zu Opfern um ■ Von Udo Scheer
Die Ferien sind zu Ende, und es ist nichts geschehen: In „Jungfernfahrt“, dem Erstling des in Schanghai geborenen britischen Autors Denton Welch, treibt es einen Internatsflüchtling ins geheimnisvolle, postkoloniale China ■ Von Jürgen Berger
„Germany: Jekyll and Hyde“. Im britischen Exil 1939 schrieb der spätere Journalist Sebastian Haffner brillante Analysen über Hitler, die vielen kleinen Nazis und über den Widerstand. Ins Deutsche wurden sie erst jetzt übersetzt ■ Von Claus-Dieter Krohn
■ Ein halbes Jahrhundert verschollen, vor kurzem in Deutsch erschienen: Die Berichte der Häftlinge, unmittelbar verfaßt nach ihrer Befreiung im April 1945
Bruno Bettelheim, berühmter Pädagoge, umstrittene Persönlichkeit, Selbstmörder. Die angloamerikanische Schriftstellerin Nina Sutton hat eine kluge Biographie geschrieben, die zugleich ein Stück politischer Geschichte ist ■ Von Peter Wülfing
Europäische Geschichte im Taschenbuchformat. Die neue, von Wolfgang Benz im Fischer Verlag herausgegebene Reihe will die gemeinsame Vergangenheit zeigen. Dies geht auf Kosten des Besonderen. Beispiel: Die Metropolen ■ Von Hartmut Kugler
Die Tagebücher von Victor Klemperer, 1924 bis 1932, zeigen einen kalten und strammen Deutschen, der dummerweise die falschen Eltern hatte. Aber die Aufzeichnungen sind wichtig ■ Von Michael Schornstheimer