Der Skandal ist nicht der Anruf eines CSU-Pressesprechers in einer Redaktion. Der Skandal ist die institutionalisierte Parteinähe der Öffentlich-Rechtlichen.
Jürgen Todenhöfer hat für die ARD ein Interview mit Baschar al-Assad geführt. Kritische Fragen stellt er keine. Wenigstens analysieren Experten hinterher Assads Antworten.
Berichterstatter werden bei der Frauen-WM nicht durchleuchtet. Doch das ist eine Ausnahme. Die sonst gängigen Überprüfungen werden nicht kritisch genug betrachtet.
Die beiden deutschen Reporter in iranischer Haft werden zu Spielbällen der Politik. Was ein iranischer Außenminister verspricht, kann für die Justiz des Landes nichts wert sein.
Das Gesetz zur Stärkung der Pressefreiheit war längst überfällig. Wo sich aber eine willfährige Justiz findet, nützen den Redaktionen auch keine Schutzgesetze.
Der bisherige ZDF-Moderator Seibert tritt seinen neuen Job als Regierungssprecher an. Seine Berufung ist kein Skandal - die seines Vorgängers zum BR-Intendanten schon.
Niedersachsens Sozialministerin wollte einen runden Tisch zum Thema Integration. Durch eine anmaßend formulierte Einladung verprellte sie die Gäste schon vorab.
Angela Merkel kann es einfach nicht, so lautet das Verdikt. Doch es gibt auch eine andere Lesart als die, der Basta-Journalimus unserer Leitmedien nahelegt.
Auch die Chefredakteurin der taz saß auf dem Weg zu einer Tagung in einem Hitzezug. Und überlegte, wie eine Notgeburt mit der Nagelschere zu bewerkstelligen sei.