Unselbständigkeit einzuräumen, wird Guttenbergs Strahle-Image schaden – er sähe plötzlich eher wie ein Grünschnabel aus. Alles andere wäre aber noch schädlicher.
Solange eine politische Lösung nicht machbar ist, bleibt nur das Austrocknen der militärischen Kapazitäten der Extremisten. Ohne die Nachbarn wird das nicht klappen.
Verkürzungsschritte wie jetzt im Koalitionsvertrag vorgesehen, sind wohl der einzige Weg, die störrische CDU an einen Staat ohne Wehrpflicht zu gewöhnen.
Die Toleranzgrenze scheint bei rechten Auffälligkeiten in der Kaserne und im Einsatz hoch zu sein. Unter Neonazis ist die Bundeswehr aus mehreren Gründen durchaus beliebt.
Die Justiz und das öffentliche moralische Verständnis dessen, was die Bundeswehr in Afghanistan macht, will die Bundeswehrlobby dem Kriegszustand anpassen.
Die Grünen fordern nun erstmals für 2013 einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Nur müssen sie so stark sein und weiter Nein sagen, wenn es nicht klappt.
Die Bundesregierung tut so, als führten nur die anderen Krieg, die Bundeswehr sei hingegen im Friedenseinsatz. Das ist das Letzte, was Afghanistan braucht.
Es ist wahrscheinlich, dass der Freitag des Bombenangriffs als der Tag in Erinnerung bleiben wird, an dem die Bundeswehr in Afghanistan zu verlieren begann.
Schafft der Militäreinsatz in Afghanistan Stabilität oder ist er ein Desaster? Die Debatte wirft einige grundsätzliche Fragen zur deutschen Kriegsführung auf.
Vermutlich will Jung nur durch die Hintertür ein Lieblingsthema der Union in den Wahlkampf einführen: die Forderung nach erweiterten Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr im Inland.