In Brasilien hat die Drogenmafia die Armenviertel fest in ihren Griff gebracht, sagt der Bürgerrechtler Jair Krischke. Die Menschenrechtsbilanz der Regierung Lula ist zwiespältig, eine Aufarbeitung der Militärvergangenheit steht aus
In großen Prozessen wie gegen Peter Hartz oder Josef Ackermann arbeiten die Verteidiger oft mit Medien zusammen, wenn es ihnen nutzt. Doch die Wirkung der Medien auf das Gericht wird überschätzt, so Staatsanwalt Christoph Frank
Heute vor zwei Jahren wurde der Regisseur Theo van Gogh in Amsterdam von einem radikalen Islamisten ermordet. Die Reaktionen waren hysterisch, sagt der Publizist Ian Buruma und warnt vor der Ausgrenzung normaler Muslime
Die gemeinschaftliche Verantwortung der Gesellschaft für die Erziehung ist in Schweden viel stärker ausgeprägt als in Deutschland. Dort steht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt, bei uns geht es vor allem um die Rechte der Eltern
In Deutschland werden Familienprobleme traditionell als Privatsache angesehen – wer staatliche Hilfe braucht, gilt als Versager. Doch diese Mentalität muss sich angesichts zunehmender Verwahrlosung von Kindern ändern
Mehr Kontrollen und härtere Strafen allein schützen nicht vor der Gammelfleisch-Mafia. Vielmehr müssen sich Qualität und Transparenz der Lebensmittelüberwachung ändern
Auch in den USA gibt es täglich rassistische Übergriffe. Doch als nationales Problem versteht das kaum jemand. Denn es widerspricht dem Selbstbild der Vereinigten Staaten von einer liberalen, aufgeklärten Gesellschaft
Kaum einer kennt OLAF, das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung. Die Kluft zwischen den Forderungen und der Realität ist groß – jetzt kann die Behörde aber zeigen, was sie zu leisten vermag, sagt Amtschef Franz-Hermann Brüner
Im Kampf gegen den Rechtsextremismus muss man sich vor falsch verstandener Liberalität hüten. Politisch motivierte Straftäter müssen mit empfindlichen Strafen konfrontiert werden, sagt Dresdens Oberstaatsanwalt Jürgen Schär
Die italienische Journalistin Giuliana Sgrena hat ein Buch über ihre Geiselnahme im Irak geschrieben. Traumatisch war für sie vor allem das Ende der Entführung: Nach ihrer Freilassung schossen US-Soldaten auf sie und ihre Begleiter
Gegen so genannte Ehrenmorde und Zwangsheiraten helfen schärfere Gesetz nichts. Viel wichtiger sind bessere Zeugenschutzprogramme – und vorurteilsfreie Blicke auf jeden Einzelfall, meint die Anwältin Regina Kalthegener
Nicht das SED-Regime, sondern die Verwestlichung des Ostens nach der Wiedervereinigung führt zu Tragödien wie die Kindermorde von Brieskow-Finkenheerd. Die DDR-Strukturen sind weggebrochen, ein neuer Halt ist nicht entstanden