Köhler hat das Gnadengesuch der letzten RAF-Inhaftierten abgelehnt. Damit gab er dem medialen Druck nach. Öffentliche Erregung darf aber kein Entscheidungskriterium sein.
Der erfreuliche Dilettantismus der Sauerland-Dschihadisten ist kein Grund, das Phänomen zu verharmlosen. Er erleichtert es aber, die rechtsstaatlichen Nerven zu behalten.
Dass es ausgerechnet in Afrika, das positive Nachrichten noch nötiger braucht als andere Kontinente, zu so einem Zwischenfall kommt – das ist die eigentliche Tragödie.
Der Ablauf des Attentatsversuchs spricht nicht für die dänischen Sicherheitskräfte. Kein einiziger Beamter war für die Bewachung von Westergaards Haus eingesetzt.
Gordon Browns Erklärung vom Sonntag erweckt den Eindruck, dass nur die IRA Anschläge verübt hätte. Im Interesse des Friedens dürfen die anderen Opfer nicht verschwiegen werden.
Heute ist die RAF Geschichte und auch Becker nicht mehr schutzwürdig. Jetzt laufen neue Ermittlungsverfahren, für die es auf die Frage ankommt, wer damals geschossen hat.
Das Interesse an dem potenziellen rechtsextremen Bombenbauer aus Süddeutschland ist schnell abgeebbt. Bei einem Islamisten wäre das nicht so. Messen wir mit zweierlei Maß?
Die Wiederwahl von Karzai wird den Präsidenten schwächen und die Taliban stärken. Der Westen bekommt nun die Quittung für seine laxe Vorbereitung der Wahl.
So tragisch das Verbrechen nicht nur für die Gemeinde der Tel Aviver Schwulen und Lesben ist, so wenig ist es Ausdruck einer homophoben Atmosphäre in Israels Gesellschaft.