Nach 1945 erfanden Nichtjuden in Deutschland eine direkte Verbindungslinie von Napoleon Bonaparte zu Adolf Hitler. Dahinter verbarg sich auch eine antisemitische Selbstversöhnung, sagt der Literaturwissenschaftler Klaus Briegleb
Die Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944 haben am Holocaust mitgewirkt, sagt der Münchener Historiker Johannes Hürter. Er hat damit eine kontroverse Debatte um die Rolle der hingerichteten Wehrmachtsoffiziere entfacht
Der 8. Mai und keine Ende: In Deutschland hat sich eine Holocaust-Gedenkkultur etabliert, die sich selbst genügt.Dort wird oft eine dunkle, mystifizierte Vergangenheit beschworen – um sich die Gegenwart vom Leib zu halten
Bei Hitler wirkt eine Art zweites Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Gottgleichheit, auch in der Negation, ist ungefähr das Erbe, das dem Führer vorschwebte. Beunruhigend ist die Lage im Lande derzeit nicht – nur in Sachsen
Die Nürnberger Prozesse lieferten ein lebendiges Zeugnis für internationale Kooperation und die Prinzipien der Gerechtigkeit. An ihm sollte sich die US-Regierung orientieren
Das bundesrepublikanische Bild der Nazizeit verändert sich – langsam, aber stetig. Das Antisemitismus-Tabu funktioniert. Kulturell hingegen pluralisiert sich das Gedächtnis
Die Bedenkenlosigkeit, mit der Politiker den Nationalsozialismus zitieren, zeugt nicht von ihrer rechten Gesinnung, sondern von einem Wandel der deutschen Erinnerungskultur
In zahlreichen Geburtstagshomestorys wird wieder einmal über Leni Riefenstahl als deutschen Mythos geschwätzt und geraunt. Das ist erkenntnislos und charakterarm
Leni Riefenstahl spielt bei der Diskussion ihrer Rolle im Dritten Reich Katz und Maus. Das Spätwerk „Impressionen unter Wasser“ der einstigen Propagandafilmerin kommt derweil als blaues Säuseln daher und passt besser ins Kino als ins Fernsehen