Die Demonstrationen vom Wochenende zeigen: Eine Aussöhnung ohne Gerechtigkeit, wie sie Spanien nach dem Ende der Franco-Diktatur versuchte, kann es nicht geben.
Als Völkermord wurde Srebrenica nicht benannt. Für die einen zu viel, für die anderen zu wenig: Mit Versöhnung hat das politische Theater in Belgrad allerdings recht wenig zu tun.
Zwei Jahrzehnte nach dem Sturz des Ceauescu-Regimes ziehen Exoffiziere der Securitate wieder ihre Fäden. Die Aufarbeitung der Diktatur ist gescheitert.
Die Arbeitspartei hat versäumt, der ursprünglichen zionistischen Idee, die jede Landnahme rechtfertigt, etwas entgegenzusetzen. Ihr ideologisches Vakuum ist enorm.
Obwohl vergessen, hegten in der Weimarer Republik fast alle Parteien Ressentiments gegen Polen. Das war für den Angriff Nazi-Deutschlands auf Polen von erheblicher Bedeutung.
Die Akten der Stasi werfen ein neues Licht auf den schwersten Anschlag in der bundesdeutschen Geschichte. Neue Recherchen wären angebracht, aber die Staatsanwaltschaft hat alle Beweise vernichtet.
Premier Sali Berisha verkörpert die Transformation der albanischen Politik selbst. 1993 zeigte er sich als hitziger, autoritärer Charakter. Jetzt ist er strategischer Pro-Europäer.