Die Zahl der Vergewaltigungen in den USA ist während der letzten Jahre sprunghaft gestiegen/ Neue Offenheit und altes Rollenverhalten konkurrieren in einer Gesellschaft der Gewalt/ Doch die Frauen gehen jetzt schneller zur Polizei Für die Beratungszentren sind Vergewaltigungen „Haßverbrechen“, die Frauen einschüchtern sollen ■ VON SILVIA SANIDES
■ Die Psychologin Michaela Schüürmann arbeitete mehrere Jahre im Vergewaltigungskrisenzentrum „women organized against rape“ in Philadelphia, eine der größten Einrichtungen dieser Art in den USA
Die albanische Minderheit in Süditalien hat die starke Stellung der Frau ebenso bewahrt wie ihre Religion und deren Riten/ Kulturpflege ist nach ihrer Auffassung auch ohne Bombenattentate und Anschläge auf den italienischen Staat möglich ■ Von Werner Raith
Die Legende der Florence Nightingale (2. Teil)/ Die Sorge für den Körper als weiblicher Beruf, schlechthin als Lebenswerk/ Krankenhaus und Sozialarbeit begleiten als Domäne des Weiblichen, als permanente Reparaturanstalt, fortan das System der industriellen Produktion und Zerstörung ■ Von Uta Ruge
Eine höhere Tochter entdeckt ihre Berufung/ Gegen hartnäckigsten Widerstand von Familie und Gesellschaft beschließt Florence Nightingale, dem Schicksal einer Frau ihrer Klasse zu entfliehen/ Nach 15jährigem Kampf kann sie ihren Willen durchsetzen/ Die Lady auf dem Weg zum Mythos ■ Von Uta Rüge
■ 40 Jahre Erziehung zur Unterordnung haben den Frauen in der DDR ihren Stempel aufgedrückt. Neben Erwerbsarbeit, Kinder und Haushalt blieb keine Zeit mehr für die Frage nach eigenen Bedürfnissen und Wünschen. Eine Frauenbewegung gab es in der DDR nie, doch die „Wende“ hat neue Horizonte eröffnet. Aber die Differenzen zwischen Ost und West dürfen nicht euphorisch zugekleistert werden
■ Christina Schenk ist Berliner Spitzenkandidatin des Unabhängigen Frauenverbands der DDR, der sich mit der Grünen Partei zu einem grün-lila Wahlbündnis zusammengeschlossen hat. Die Feministin hat ihre Utopien inzwischen einer „Politik der Schadensbegrenzung“ untergeordnet
■ Slavenka Drakulic, bekannte Kolumnistin des kroatischen politischen Wochenmagazins „Danas“, hat gelernt, ihn aufzumachen. Die erfolgreiche Journalistin und Schriftstellerin aus Zagreb ist Mitgründerin der ersten feministischen Gruppe in Jugoslawien
■ Die Fabrikarbeit verändert das Leben der Frauen in Malaysia / Mit niedrigen Löhnen und durch die Einschränkung von Gewerkschaftsarbeit hat die malaysische Regierung vor allem ausländische Elektronikkonzerne als Investoren gewonnen Bis zu achtzig Prozent der in diesen Fabriken Beschäftigten sind Frauen aus der malaiischen Landbevölkerung
■ 800.000 Frauen meldeten sich im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion freiwillig an die Front. Die russische Journalistin Swetlana Alexijewitsch hat sich mit 700 Veteraninnen getroffen und ihre Erzählungen aus diesem „anderen Krieg“ gesammelt und publiziert
Hochgepriesen von der Presse, verteufelt von den LebenschützerInnen: „RU 486“, die Abtreibungspille aus Frankreich, verdient weder das eine noch das andere / Wichtig ist die offene Diskussion über alle Abbruchmethoden ■ Von Helga Lukoschat
■ Mehr als zwei Jahre Intifada haben die israelische Gesellschaft unmerklich verändert / Der Krieg gegen die Palästinenser in Westbank und Gaza-Streifen ist für die meisten Israelis weit entfernt / Nur wenige verlangen das Ende der Besatzung
Die Odyssee der Boat people geht weiter / Die britische Regierung bleibt bei ihrer Repatriierungspolitik / Für viele sind Zwangsrepatriierungen und Lagerleben in Hongkong schlimmer als die Erwartungen in der neuen alten Heimat Vietnam / Hinter der Verhandlungsmasse der Boat people stehen traurige Einzelschicksale ■ Aus Hanoi Larry Jagan
■ Drei japanische Privatunternehmen haben in Tokios Vorstadt Tama eine „Modellsiedlung“ gegründet, „wie es sie in Japan nie gab“ Die Bewohner gehören zum „neuen japanischen Mittelstand, der seinen Wohlstand auskosten will“ / Eine Besichtigung