Auch nach der zweiten Fernsehdebatte zwischen John McCain und Barack Obama kann der demokratische Kandidat seine Führung in den Umfragen ausbauen. Vor allem bei Wirtschafts- und Finanzpolitik trauen die US-Amerikaner Obama mehr zu
Zwei Wochen nach den beiden Parteitagen beherrscht die Krise der Finanzmärkte den Wahlkampf - und da zeigt sich der Republikaner John McCain gänzlich widersprüchlich.
Die Angst vor dem Ausverkauf der deutschen Banken ist nicht nachvollziehbar. Sowohl bei der Allianz als auch bei der Commerzbank sind deutsche Aktionäre in der Minderheit.
Wieder einmal, wie schon bei der Bankgesellschaft Berlin oder der Sachsen Bank, bezahlt der Steuerzahler für unvorsichtige Zockerei und Großmannssucht.
Die Kreditinstitute tun derzeit noch so, als ob sie der Missbrauch der Kontendaten ihrer Kunden nichts anginge. Dabei läge es bei ihnen, Abzockern das Handwerk zu erschweren.
Die Empörung über dramatische Preissteigerungen bei Erdöl und Lebensmitteln wächst. Spekulanten werden dafür verantwortlich gemacht. Aber keiner weiß, ob das stimmt.
Wie nervös, im Gegensatz zur Politik, die Schweizer Banken sind, zeigt die Reaktion des Chefs der Bankiervereinigung. Der sprach von "Gestapo-Methoden".
Misstrauen ist nützlich. Denn es schützt davor, den Kapitalisten eine soziale Neigung zuzutrauen. Nur darf das nicht mit der folgenlosen Klage gegen "die da oben" enden.
Verantwortlich für die Bankenkrise sind nicht allein die Vorstände und Manager der Banken, auch die Bankaufsicht und die Bundesregierung haben einen Anteil daran.
Die Hypothekenkrise in den USA führt uns mal wieder vor Augen, wie viel Kapitalismus mit Religion zu tun hat. Leider gilt das auch für seine Alternativen.