ITALIEN Tragödie auf See: Bis zu 180 Menschen sollen auf einem Boot vor Lampedusa von anderen Flüchtlingen umgebracht und teils über Bord geworfen worden sein
FLUCHT Noch nie kamen so viele Afrikaner und Araber nach Italien wie in diesem Sommer. Über 500 von ihnen sind bisher unterwegs ertrunken – Flüchtlinge und Migranten aus Syrien, Eritrea und anderswo
Ein italienisches Berufungsgericht hat zwei tunesische Fischer freigesprochen. Nach der Rettung afrikanischer Bootsflüchtlinge waren angeklagt und verurteilt worden.
MITTELMEER Auf der italienischen Insel Lampedusa landen am Wochenende erneut 2.000 afrikanische Flüchtlinge aus Libyen. Auch auf Sardinien und Kreta kommen Flüchtlinge an. Jeder 17. stirbt unterwegs
Allein am Wochenende treffen knapp 2.000 weitere Menschen auf Lampedusa ein - ein Teil davon auf Schiffen aus Libyen. Italien droht, die Betroffenen zwangsweise zurück zu schaffen.
Europa reagiert panisch auf die tausenden Flüchtlinge aus Tunesien. Statt sich zu öffnen, setzt es auf Abschreckung und vergisst den eigenen Anteil an den Verhältnissen.
ASYLPOLITIK Der italienische Regierungschef vergleicht Flüchtlingsunterkünfte in seinem Land mit Konzentrationslagern. Damit will er das Abfangen von Immigranten schon vor Libyens Küste rechtfertigen
Die Staatsanwaltschaft fordert vier Jahre Haft für die früheren Chefs der Cap Anamur, weil sie bei der Rettung Schiffbrüchiger angeblich finanzielle Interessen gehabt hätten.
Über 30.000 Menschen werden bis Jahresende die Flucht nach Italien angetreten haben. Auch die Zahl der Asylanträge ist gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegen.
Nach einem Einzelverbrechen stellt Italiens Polizei Sinti und Roma unter Generalverdacht und räumt deren Siedlungen. Eine besonders hässliche Art des Vorwahlkampfes.
Das von der italienischen Marine versenkte Flüchtlingsboot mit achtzig Leichen an Bord kommt an die Oberfläche – aber noch nicht ans Tageslicht. Wer hat Schuld? Noch versucht das Militär, den Schaden von sich abzuwenden ■ Aus Brindisi Werner Raith
Der siebenjährige Touland lebt in einem Flüchtlingslager in Italien. Sein Betreuer und ein Mädchen bilden jetzt seine „Familie“. Er wird sie verlieren, wenn er nach Albanien zurückgeschickt wird ■ Aus Brindisi Werner Raith
Illegale Immigranten aus Albanien und anderen Ländern, die schon länger in Italien leben, schleichen bei Dunkelheit in neue Auffanglager. Sie hoffen auf Zuwendungen und Aufenthaltsgenehmigungen ■ Aus Brindisi Werner Raith
Immer mehr Boat people tauchen vor den südlichsten Inseln Italiens auf. Unter großem Risiko versuchen sie, irgendwie an Land zu gelangen ■ Aus Lampedusa Werner Raith