Oberstes US-Gericht kassiert Abtreibungsgesetz von Nebraska als verfassungswidrig. Das Thema Schwangerschaftsabbruch dürfte jetzt den Wahlkampf mit prägen
Schwedens Regierung will die Tausende von Menschen entschädigen, die zwischen 1935 und 1975 gegen ihren Willen sterilisiert worden waren. Die Summen für die Opfer aber sind lächerlich gering ■ Aus Stockholm Reinhard Wolff
■ Verfassungsgericht erklärt die bisherige Abtreibungspraxis für illegal. Künftig reicht eine formale Erklärung nicht mehr aus, daß sich die Schwangere in einer schweren Notlage befindet
■ Gegner der Fristenlösung wollen auch nach dem erwarteten Sieg der Reform nicht aufgeben. Die katholische Kirche macht Stimmung gegen das Gesetz. Große Parteien sind darüber uneins.
In Frankreich ist die Abtreibungspille RU 486 recht populär. Bei jährlich 180.000 Abtreibungen wird sie rund 50.000mal eingesetzt. Trotz dieser Popularität hat der Chemiekonzern Hoechst Marion Roussel dem politischen Druck der Lebensschützer nachgegeben und das Patent der Pille verschenkt. Ein Bericht ■ von Dorothea Hahn
■ Die einen kippen Tausende befruchteter Eier in den Klinikausguß, die anderen dürfen ihre Embryonen nur mit Beratung abtreiben. Eine paradoxe Welt, die lohnt, näher betrachtet zu werden. Mit dem klassischen Slogan „Mein Bauch gehört mir“ kommen wir heute nicht mehr weiter. Noch liegen Gebähren und Töten der Leibesfrucht – jenseits staatlicher Reglementierung – in der Macht der Frauen. Fällt diese Ordnung, geht das eventuell nicht nur über die Kräfte der Frauen, sondern auch über die der Gesellschaft.
In Irland kocht die Abtreibungsdebatte wieder hoch. Es geht um den Fall einer 13jährigen, die nach einer Vergewaltigung schwanger geworden ist. Gerichte müssen jetzt über ihre Ausreise nach England entscheiden ■ Aus Dublin Ralf Sotscheck
Abgeordnetenhaus beschließt Liberalisierung des Abtreibungsrechts. Auch Staatspräsident Kwaśniewski kündigt Zustimmung an. Abtreibungsgegner drohen mit Verfassungsklage ■ Aus Warschau Gabriele Lesser