Vor 79 Jahren, im April 1939, verließ der junge Ludwig Katzenellenbogen seine Wohnung in Berlin. Die jüdische Familie musste vor den Nazis fliehen. Jetzt, mit 92 Jahren, trifft er seinen Nachmieter 4, 5
Yael Kurzbauer trauert in einem Wald am Stadtrand von Minsk. Hier wurde ihre Urgroßmutter ermordet – im größten NS-Vernichtungslager auf dem Gebiet der UdSSR. Wie Erinnerung nach über 70 Jahren wieder möglich wird 4, 5
Alle, die in Deutschland leben, sollten verpflichtet werden, mindestens einmal eine Gedenkstätte in einem ehemaligen Konzentrationslager der Nazis zu besichtigen, findet die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli. Der Vorschlag stößt auf Zustimmung und Kritik – auch in der taz. Ein Pro & Contra 18
HOLOCAUST-GEDENKTAGHeute vor 72 Jahren wurde das KZ Auschwitz befreit. Der jüdische Künstler Shahak Shapira über den Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte▶SEITE 13Der Bericht einer Berliner Jüdin über die Deportationen aus dem Jahr 1943 ▶SEITE 3Weitere Texte ▶SEITE 7, 16, 17
Auschwitz Alle Bediensteten des Vernichtungslagers können wegen Beihilfe zum Mord verurteilt werden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. 1969 hatte er in einem ähnlichen Fall keine Schuld erkannt, so entgingen Tausende Nazis einer Strafe ▶SEITE 2
NS-Opfer Der Stadtrat von München will keine Stolpersteine auf den Gehwegen der bayerischen Landeshauptstadt. Deswegen verlegen Bürger die kleinen Denkmäler jetzt auf Privatboden ▶SEITE 3
KRIEGSGEDENKEN Heute vor 75 Jahren überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Die Bundespolitik tut sich noch immer schwer im Umgang mit der Geschichte – und mit Russlands heutiger Regierung
KINOWarum der Film über den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig im Exil brillant ist – und was sich Regisseurin Maria Schrader dabei gedacht hat
„Mein Kampf“ 70 Jahre lang durfte das Buch von Adolf Hitler nicht in Deutschland erscheinen. Anfang Januar erscheint das schwer lesbare Gebrabbel des Massenmörders in einer neuen Ausgabe – mit kritischen Kommentaren, in kleiner Auflage ▶Seite3
NATUR Sie begrünten vor 1945 Auschwitz, den Westwall und die Autobahnen. Und konnten nach dem Krieg als Umweltschützer Karriere machen – in Ost und West. Auf der Geschichte der NS-Landschaftsplaner lastet Schweigen Sachkunde SEITE 29–31