■ Italiens Polizei schafft seit gestern Hunderte Bürgerkriegsflüchtlinge nach Albanien zurück – vor allem jene, die mit Hungerstreiks für ein Bleiberecht demonstriert hatten
■ Über tausend Kurden sind per Schiff in Italien gelandet und beantragen Asyl – in Deutschland. Nach dem Schengen-Abkommen müßten sie sofort abgeschoben werden, das aber läßt das italienische Aufenthaltsrecht nicht zu
■ In Zentralbosnien sind 500 muslimische Flüchtlinge, die in ihr Dorf zurückkehren wollten, von Kroaten gewaltsam vertrieben und ihre Häuser angezündet worden. Der EU-Koordinator für Bosnien schreibt eine Protestnote
■ In Niedersachsen haben 20 Benediktinerinnen versucht, mit einer Sitzblockade die Polizei an der Abschiebung einer ukrainischen Familie zu hindern. Hannovers Innenministerium bestreitet, daß es sich um Kirchenasyl handelt
■ Die Bundesregierung will bis zu 15.000 Palästinenser in den Libanon abschieben. Ein Regierungsabkommen soll möglichst bis Ende Juni unterzeichnet werden. In Beirut erwartet die Staatenlosen ein Leben im Flüchtlingslager
■ Außenminister Klaus Kinkel wollte den einstigen Postminister Christian Schwarz-Schilling (CDU) zum Rückführungsbeauftragten für Bosnienflüchtlinge machen. An Innenminister Kanther, auch CDU, ist er gescheitert
■ 100.000 Ruander sitzen in Zaire fest. Weil Kabilas Rebellen die Flughäfen für militärischen Nachschub brauchen, kann die UNO keine Luftbrücke einrichten. In den Lagern verbreitet sich Cholera. Täglich sterben sechzig Menschen
■ Ein Land in voller Auflösung: Tausende fliehen, Berisha will bleiben. OSZE-Vorsitzender hält Militäreinsatz für wahrscheinlich. Bundeswehrhubschrauber bei Einsatz beschossen. Plünderungen und Schießereien halten weiter an