Das Entsetzen über den GAU in Fukushima bewog die Merkel-Regierung vor 10 Jahren zum Atomausstieg. Andere Länder, sogar Japan selbst, machen trotzdem weiter. Und auch in Deutschland werden wieder Loblieder auf die Klimafreundlichkeit der Kernenergie gesungen. Ist der Spuk also doch noch nicht vorbei? Ein Dossier zu Fukushima und den Folgen2–5
NEUSTART Viereinhalb Jahre nach der Katastrophe von Fukushima wird heute der erste Reaktor wieder hochgefahren, ein Erfolg für Ministerpräsident Abe. Doch 57 Prozent der Japaner lehnen das ab ▶SEITE 2, 12
ATOM Japan will evakuierte Gebiete wieder bewohnbar machen. Doch viele scheuen das Risiko. Die ersten Heimkehrer vermissen Kinderstimmen ➤ Reportage SEITE 5
In Deutschland wird die Energiewende mittlerweile als Chance begriffen. In Japan nicht. Dort hat der Klüngel aus Politik, Medien und Wirtschaft das Land im Griff.
FUKUSHIMA Kungeleien zwischen Regierung, Atomaufsicht und AKW-Betreibern sind für den GAU verantwortlich. Das sagt eine Untersuchungskommission des japanischen Parlaments. Trotz massiver Proteste geht ein Meiler wieder ans Netz ➤Seite 3
Der Bericht des japanischen Parlaments ist das Psychogramm eines von Selbstzweifeln zerfressenen Depressiven. Dabei gibt es eine Konstante in der Geschichte: Technik versagt.
ATOMSCHROTT Betreiber der japanischen Unglücksreaktoren meldet höchste Radioaktivität seit der AKW-Havarie am 11. März. Die Messgeräte erreichen ihre Grenzen. Tepco hält trotzdem am Zeitplan für Aufräumarbeiten fest
AUSSTIEG Schwarz-Gelb hat entschieden: 2022 soll Schluss sein mit der Kernkraft. Bis dahin laufen aber neun Atomkraftwerke weiter. Die Opposition mahnt ein klares Konzept für die erneuerbaren Energien an
ATOMKRAFT Flutwellen gibt es in Deutschland nicht, sagen Befürworter ab heute auf dem Atomforum. Doch jetzt kommt raus: Schon das Erbeben verursachte schwere Schäden