Die Polizei hat aufgerüstet. Vermutlich werden Drohnen bald zum Alltag bei Kundgebungen gehören. Aber wie viel Kontrolle müssen Bürger bei der Ausübung ihrer Grundrechte dulden?
ATOM Die Strategie der Polizei scheitert an der guten Organisation der Anti-Castor-Demonstranten. Die Beamten arbeiten am Limit: Viele sind über 30 Stunden im Einsatz, und nicht einmal die Verpflegung kommt zu ihnen durch
Der Anti-Atom-Protest zeigt: Die Wähler haben die Nase voll. Sie wollen bei wichtigen Themen gute Argumente hören, nicht gute Verkaufe. Auch die konservative Basis.
CASTOR-TRANSPORT Zehntausende im Wendland: Die Demos, Blockaden und Störaktionen ➤ Seite 2 Castor 21: Wie die erfolgreichen Proteste in Stuttgart auch die Atomkraftgegner neu motivieren ➤ Seite 3 Schottern und schlottern im Wendland: Biobäuerin, Steinesammler und Exminister im Einsatz ➤ Seite 4 Erschwerte Berichterstattung: Die Schikanen der Polizei gegen Journalisten ➤ Seite 14
Politischer Widerstand gegen die inakzeptable Atompolitik vermag nur dann den Verantwortlichen zuzusetzen, wenn er sowohl in die Breite wächst als auch tatsächlich stört.
NUKLEARMÜLL Castor-Transport gestartet. Störaktionen in Frankreich und Deutschland. Die taz dokumentiert, wer von der Atomkraft profitiert – und wer dafür zahlen muss
Mit der Aufkündigung des Atomkonsenses hat Schwarz-Gelb dafür gesorgt, dass sich die Menge an Atommüll um mehr als ein Drittel erhöht. Die Proteste dagegen sind richtig.
ANTI ATOM 100.000 in Berlin sind keine Minderheit: Der Protest gegen die schwarz-gelbe Laufzeitverlängerung für AKWs kommt aus der Mitte der Gesellschaft ➤ Seite 2, 3
Ein Atomausstieg, das wird immer klarer, kann nach einem Regierungswechsel nicht mit den Konzernen verhandelt, sondern nur gegen sie durchgesetzt werden.
PROTEST Die Atomlobbyisten rücken näher ans Bundeskanzleramt – die Atomkraftgegner aber auch. Heute um 14.30 Uhr wollen Zehntausende das Regierungsviertel in Berlin umzingeln
ATOM Bundesregierung uneinig über AKW-Laufzeitverlängerung. Wirtschaftsminister sieht Nutzen bei 12 bis 20 Jahren. Umweltminister sieht nur minimale Vorteile ➤ SEITE 3
Diese Bundesregierung will die AKW möglichst lange laufen lassen, auch wenn es klimapolitisch oder bei den Strompreisen nichts nützt oder sogar schadet.
Es ist kein Zufall, dass die Anti-Atomkraft-Bewegung in den letzten Jahren bei der jungen Generation an Schwung gewonnen hat. Die 30 Jahre alte Bewegung wurde gekonnt revolutioniert.
Mit rund 50.000 TeilnehmerInnen erlebte die Anti-Atom-Bewegung am Wochenende ihre größte Demonstration seit über 20 Jahren. Versuche der Atomindustrie, das Meinungsbild zu drehen, sind gescheitert.
Man freut sich, dass der Zug mit dem Strahlenmüll deutlich länger als sonst aufgehalten wurde. Nun muss das Ganze einen politisch wirksamen Schub bekommen.