Von Integration wird in Deutschland hauptsächlich geredet – getan jedoch wenig. Über Diskriminierung und Chancenungleichheit wird dagegen lieber geschwiegen
Der Migranten-„Ansturm“ auf Spaniens Exklaven in Nordafrika kommt der EU gelegen: Er illustriert die Behauptung, dass Millionen Afrikaner nach Europa kommen wollen
Jetzt zeigt sich die Tücke des neuen Staatsangehörigkeitsrechts – Tausende von Türken verlieren ihren deutschen Pass. Die „Jahrhundertreform“ muss wieder auf die Agenda
Durch ihre Abschottungspolitik befördert die EU illegale Migration. Europa braucht keine Flüchtlingslager, sondern durchlässige Grenzen und klare Regeln für Einwanderer
Deutschland und Frankreich wollen keinen Krieg. Aber das hat mit unterschiedlichen Interessen im Irak zu tun – nicht mit einer europäischen Politik, die Frieden zum Ziel hat
Schilys Einwanderungsgesetz markiert keinen historischen Bruch. Das alte „Gastarbeitersystem“ wird nur an die Bedingungen der „Deutschland GmbH“ angepasst
In Makedonien tobt kein ethnischer Konflikt. Vielmehr versucht der makedonische Staat, seine Grenzen im Sinn des Schengener Abkommens zu sichern. Das stößt auf Widerstand
Die deutsche Einwanderungsdebatte schwankt zwischen den untauglichen Konzepten „Multikulti“ und „Integration“. Politikansätze der Nachbarländer werden ignoriert
Mit der Nato-Intervention wollte der Westen eine ethnische Säuberung des Kosovo verhindern. Seitdem entsteht dort ein ethnifiziertes, quasi-koloniales Protektorat
Die aktuelle Debatte um Multikulturalität kreist äußerlich um zwei Pole: die linksliberale Seite fordert ein interkulturelles Miteinander, die neokonservative ein ethnopluralistisches Nebeneinander. Im Kern ergänzen sich beide: kulinarische Vielfalt und farbige Moderatoren sind gut, Kopftücher und andere Zeichen der fundamentalistischen Vormoderne hingegen nicht ■ Von Mark Terkessidis