Die Hürden des Alltags in Polen
Vom Kindergarten über die Scheidung bis zu Alimenten — die Frauen kommen immer zuletzt ■ Aus Warschau Klaus Bachmann Die Landesfrauensektion der Gewerkschaft Solidarność tagte Ende Januar in Warschau. Anschließend veröffentlichte sie ein Kommuniqué, in dem es hieß: „Die derzeitige Wirtschafts- und Sozialpolitik birgt eine ernsthafte Bedrohung für die ganze Gesellschaft, ganz besonders aber für Frauen.“ Deshalb müßten Frauen mehr an der Politik beteiligt werden. „Mit Blick auf die Dominanz der Männer in den Gewerkschaftsorganen auf allen Ebenen fordern wir eine Quotenregelung für den Zugang zu diesen Organen, die im Statut festgelegt sein muß.“ Zugleich forderten die Solidarność-Frauen eine Vertretung im Parlament und ein Frauenministerium: „Mit einem gemeinsamen Ministerium für Familien-, Frauen- und Jugendfragen sind wir nicht einverstanden.“
21.2.1991