Dragoljub Mičunović, der Vorsitzende der serbischen Oppositionspartei „Demokratisches Zentrum“ (DC), über den Feldzug der Milošević-Regierung, die Chancen der Opposition und die Folgen eines Wahlbetrugs
Sommer, Sonne, Frieden: Belgrads Bevölkerung ist erleichtert und wütend zugleich. Die wenigsten begreifen, was geschehen ist, und sehen Milosevic als Sieger. ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
Durchbruch im Kosovo-Krieg: Nach den Gesprächen von Tschernomyrdin und Athisaari in Belgrad stimmten das Parlament und Milosevic dem internationalen Friedensplan zu. Die serbischen Nationalisten empfinden die Zustimmung als Kapitulation. Sie wollen aus der Regierung aussteigen. In der Bevölkerung macht sich Hoffnung breit ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
■ Einhellig verurteilen die Politiker in Belgrad die Anklage des UN-Tribunals gegen Milosevic. Beobachter sehen darin einen Aufruf zum Aufstand gegen den Präsidenten
Kein Licht, kein Wasser, keine Musik, kein Fernsehen, kein Internet. Die Belgrader müssen sich nach den jüngsten Nato-Bombardierungen von den letzten Überresten des Alltags verabschieden. Krankenhäuser nehmen nur noch akute Notfälle auf ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
Kaum hatte der russische Vermittler Tschernomyrdin Belgrad verlassen, fielen Bomben. Die Nato traf ein Krankenhaus. Drei Menschen starben. ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
Die Attacken der Nato und die Gegenwehr der jugoslawischen Armee werden heftiger. In Belgrad verfluchen die Menschen die Nato, flüchten sich in die Keller oder beobachten fasziniert die nächtlichen Luftangriffe. Die Bomber zielen auf die Infrastruktur des Landes, doch die Armee hat für Jahre vorgesorgt. ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji