Israelische Soldaten töten zwei Kinder

Palästinenser demonstrieren gegen ihre eingeschränkte Bewegungsfreiheit

JERUSALEM ap ■ Israelische Soldaten haben gestern im Westjordanland und im Gaza-Streifen bei Protesten gegen die beschränkte Bewegungsfreiheit auf demonstrierende Palästinenser geschossen. Dabei töteten sie einen elfjährigen Jungen, eine Kamerafrau wurde verletzt. Bereits am Samstag war im Gaza-Streifen eine neunjährige Palästinenserin erschossen worden. Am Freitag hatte ein Überfall auf eine jüdische Siedlung bei Hebron eine Phase relativer Ruhe beendet.

Der Junge wurde gestern Morgen in Tulkarem erschossen. Ein zweiter Junge wurde von einer gummiummantelten Stahlkugel ins Bein getroffen. Beide waren Schüler, die von ihren Jahresabschlussprüfungen kamen, so Augenzeugen. Sie hätten Steine auf einen Militärjeep geschleudert, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffneten. Nach Aussage des israelischen Verteidigungsministers Schaul Mofaz hat die Armee in den vergangenen zwei Monaten mehr als 1.200 Palästinenser festgenommen. Es sei eine beispiellose Kampagne gegen verdächtige Extremisten gewesen. In Israel selbst ist es in den vergangenen Monaten nicht zu Attacken gekommen. Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde werfen Israel vor, durch die Razzien und Ermordungen von Verdächtigen den Friedensprozess zu blockieren.