josef wutz

Man dürfe diesen Posten nicht zu lange innehaben, sonst gleite man in Routine ab, begründete Josef Wutz seinen Schritt. Nach acht Jahren trat er nun von der Leitung des Hamburger Filmfests zurück. Doch etwas ungeschickt war die Wahl des Zeitpunkts. Denn Kultursenatorin Dana Horáková hatte bereits angekündigt, dem Festival mehr „Glamour“ verleihen zu wollen, ein potenziell kompatibler Kandidat war mit Albert Wiederspiel schnell gefunden. Man mag herumkritteln am Filmfest, wie wir es kennen, Anlass zu Spott war beispielsweise immer wieder die Sortierung der Filme nach Farbreihen. Doch bisher gab es jährlich im September unter den rund 75 ausgewählten zahlreiche Filme zu sehen, die gleichermaßen gut wie kommerziell wenig Erfolg versprechend waren. Wenn die Routine, die Wutz fürchtete, in einer fortgesetzt mutigen Filmauswahl bestünde, hätte sie sich von uns aus gerne einstellen dürfen. xml