Tschetschenen in Türkei verurteilt

ISTANBUL dpa ■ Eineinhalb Jahre nach einer spektakulären Geiselnahme in einem Fünfsternehotel in Istanbul ist ein Tschetschenen-Kommando gestern wegen Freiheitsberaubung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Vom Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung wurden die 13 Angeklagten freigesprochen. Mit der Aktion, bei der im April 2001 rund 120 Gäste des „Swissotel“ in Istanbul zwölf Stunden gewaltsam festgehalten wurden, hatten die Geiselnehmer ein Ende des russischen Militäreinsatzes in Tschetschenien gefordert. Die höchste Strafe erhielt mit elf Jahren, zehn Monaten und sechs Tagen der Anführer des Kommandos, Muhammed Emin Tokcan. Die Gruppe um Tokcan hatte bereits im Januar 1996 im türkischen Schwarzmeerhafen Trabzon eine Passagierfähre mit Ziel Russland entführt. Nach seiner Verurteilung war Tokcan zunächst geflohen und später durch Amnestie freigekommen.