Schul-Bestseller

Aktionsbündnis in Nord hat ausgerechnet, was die Aufhebung der Lernmittelfreiheit die Eltern kostet

Das wird teuer. Was die fürs kommende Schuljahr vom Senat beschlossene Einschränkung der Lernmittelfreiheit die Eltern von schulpflichtigen Kindern kosten kann, haben Eltern mehrerer Schulen in Langenhorn mal beispielhaft ausgerechnet. Und dabei kommen sie auf Werte zwischen 60 und 135 Euro pro Jahr und Kind. Für das „Aktionsbündnis der Schulen im Norden Hamburgs“ eine „Zumutung“. Um dagegen zu protestieren, übergab das Bündnis gestern von SchülerInnen und Eltern unterzeichnete Wunschzettel an Schulsenator Rudolf Lange (FDP).

Während Eltern von ErstklässlerInnen mit 60 Euro noch relativ glimpflich davon kommen, zahlen schon Eltern von Kindern in Klasse vier 78 Euro. Das steigert sich in Klasse 5 auf 112 Euro und gipfelt in Klasse 9 bei eben 135 Euro. Die Ausgaben liegen in den Schuljahren am höchsten, in denen neue Schulfächer hinzukommen. Nach Auskunft von Martina Zimmermann, Elternratsvorsitzende der Fritz-Schumacher-Schule, hat man sich bei den Berechnungen nach den Schulbuchausgaben des vergangenen Schuljahres gerichtet.

Lange hatte bisher stets von „ungefähr fünf Euro pro Monat für die Eltern“ geredet, wenn er die Kosten beziffert hatte. Zudem gebe es für einkommensschwache Eltern finanzielle Entlastung. Gestern hieß es aus der Schulbehörde, die genauen Zahlen könne man seriös erst Ende Januar ermitteln.

660 SchülerInnen und Eltern haben die Wunschzettel unterschrieben, die gestern in der Behörde überreicht wurden. Auf den Zetteln wird der Weihnachtsmann aufgeordert, als Gaben statt einem Nintendo lieber Schulbücher zu verschenken, weil man sie sich sonst nicht leisten könne: „Roller, Puppe, Bilderbuch, brauch ich nicht, denn ich besuch, die Schule in der Hansestadt, die Geld nur für Olympia hat“, reimt es sich auf dem Wunschzettel. peter ahrens