Balz wehrt sich

ANTISEMITISMUS Die Wutbürger distanzieren sich von Facebook-Posts ihrer Bürger-Ini – ein bisschen

Fritjof Balz, Politiker der Bürger in Wut (BIW) aus Bremen-Nord, weist Vorwürfe zurück, bei Facebook antisemitische Kommentare gepostet und Gewaltaufrufe gegen Flüchtlingsheime geduldet zu haben.

Die taz hatte am Freitag unter anderem über einen Beitrag von Balz in der Facebook-Gruppe der Bürger-Initiative „Rekumer Straße 12 – nicht mit uns“ berichtet, in dem von der „Edelrasse der Juden“ die Rede war. Dazu erklärte Balz: Der betreffende Text sei „zugesendet und verfasst von einem Leser der Facebook-Seite“ und „lediglich für drei Minuten veröffentlicht“ gewesen. Balz, Gründer der Bürger-Initiative, zog mit satten 3.294 Personenstimmen in den Beirat in Blumenthal ein.

Nach erneuter Durchsicht sei er sofort wieder gelöscht worden, „da Fritjof Balz sich in Gänze mit dem Inhalt nicht identifizieren konnte und die dort gemachten Aussagen doch zu weit von der durch das Grundgesetz garantierten Meinungsfreiheit abwichen“, wie es hieß.

Die BIW distanzierten sich daher von diesen Aussagen, ebenso wie von dem Kommentar eines Mitglieds der betreffenden Facebook-Gruppe, Flüchtlingsunterkünfte „anzuzünden“. Dies sei „den Administratoren schlichtweg entgangen“, heißt es in der Erklärung weiter. Der Eintrag sei mittlerweile von der Seite entfernt worden. Die später von Balz gemachte Aussage, „unsere Aufgabe wird es sein, ein Zeichen zu setzen“, stehe nicht im Zusammenhang mit diesem Anzünden-Eintrag.

Balz wirft der taz vor, seine Aussagen in den falschen Kontext zu stellen und aus dem Zusammenhang zu reißen. Damit würden die rund 2.000 Mitglieder der Facebook-Gruppe in unzulässiger Weise pauschal verunglimpft.  JPB