IN ALLER KÜRZE

Zelte für Flüchtlinge jetzt „ohne Alternative“

Ein weiteres Großzelt für jugendliche Flüchtlinge wird die Sozialbehörde nahe dem Fallturm an der Universität aufstellen, voraussichtlich heute. Auf der Freifläche „Am Biologischen Garten“ sollen 120 Jugendliche untergebracht werden. In ungefähr zwei Monaten sollen die Jugendlichen dann in die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung in der Steinsetzerstraße zurückkehren. Auf dem Stadtwerder mussten bereits in der vergangenen Woche 35 Jugendliche ein Zelt beziehen. Die Entscheidung sei ihr „sehr schwergefallen“, sagte die grüne Sozialsenatorin Anja Stahmann. Früher waren Zelt-Flüchtlingsdörfer in Bremen immer ein sozialpolitisches Tabu. Sie sehe aber „keine Alternative“, so Stahmann. Allein im Juni 2015 würden mehr als dreimal so viele Flüchtlinge erwartet wie Bremen im ganzen Jahr 2011 aufgenommen hat. Das waren damals 53.

Wertvolle Handschriften aufgetaucht

Mit der „Fischeramtsrolle“ sind in New York völlig überraschend wichtige Dokumente aus der Geschichte Bremens aufgetaucht, die lange verschollen waren. Dabei handelt es sich um zwei zierliche fast 500 Jahre alte Pergament-Bücher mit Statuten, die den Fischfang auf der bremischen Weser geregelt haben. „Die Rolle wurde 2014 bei einer Handschriften-Versteigerung in einem New Yorker Auktionshaus angeboten“, erläuterte der Leiter des Staatsarchivs, Konrad Elmshäuser. Das Staatsarchiv konnte sie zu einem fünfstelligen Preis zurückkaufen. Elmshäuser konnte die Handschriften als die ältesten nachweisbaren Statuten des Bremer Fischeramts identifizieren. Das Fischeramt ist eine der mittelalterlichen Zünfte. „Die Fischeramtsrolle ist einmalig“, sagt Elmshäuser. „Von keiner anderen Bremer Zunft ist ein ähnlich aufwendiger und so früh angefertigter Kodex der Statuten bekannt.“

Rotes Kreuz will mehr Kitas schaffen

Das Deutsche Rote Kreuz in Bremen will seine Vorschularbeit massiv ausweiten und die Zahl seiner Kindertagesstätten bis 2019 vervierfachen. Der Kreisverband habe sich bei der Sozialbehörde für den Betrieb von 15 neuen Einrichtungen mit jeweils 100 Plätzen beworben, sagte Geschäftsführer Jürgen Höptner. Bisher hat das Rote Kreuz in Bremen eigenen Angaben zufolge fünf Einrichtungen mit zusammen 500 Plätzen. Das Sozialressort geht davon aus, dass bis 2019 rund 2.000 neue Kita-Plätze geschaffen werden müssen.

Special Olympics starten

Etwa 400 geistig behinderte Sportler werden zu den dritten Special Olympics im Land Bremen erwartet, die am Mittwochabend starten. Bis Freitag sind nach Angaben der Organisatoren Wettbewerbe in sechs Sportarten geplant. Dazu gehören Boccia, Fußball, Judo, Leichtathletik, Radfahren und Tischtennis. Zusammen mit Trainern, ehrenamtlichen Helfern und Angehörigen wird mit etwa 1.000 Menschen aus Bremen und dem nordwestlichen Umland gerechnet. 2010 gab es nationale Spiele in Bremen, an denen rund 4.850 SportlerInnen teilnahmen.

Musikschule gegen Musikschule

Der Musikschulverband protestiert gegen eine für September geplante Eröffnung eines Standortes der städtischen Musikschule in Borgfeld. Das „vernichte Arbeitsplätze und treibe freischaffende Künstler in den Ruin“, so die Kritik. Der Sprecher des Verbandes betreibt selbst eine Musikschule in Borgfeld, mit zur Zeit 13 Lehrkräften. Sie muss ohne Subventionen auskommen, die städtische Musikschule bekomme hingegen von Bremen 1,7 Millionen Euro im Jahr und verzerre so den Wettbewerb. Der Musikschulverband fürchtet „Preisdumping bei den Gebühren“.  (taz/epd)