Zschäpe will reden – vielleicht

TERROR Angeklagte im NSU-Prozess kündigt Richtern Aussage an, sofern diese ihre Verteidiger austauschen. Anwälte kritisieren Zschäpe scharf

BERLIN taz | Die Angriffe von Beate Zschäpe gegen ihre Verteidigung im NSU-Prozess gehen weiter. In einem neuen Schreiben an die Richter, das der taz vorliegt, kündigte die Hauptangeklagte nun an, sie beschäftige sich „durchaus mit dem Gedanken, etwas auszusagen“. Dafür aber müssten ihre Pflichtverteidiger entbunden werden, denn diese würde sie „geradezu erpressen“, nicht im Prozess zu reden.

Bereits vor zwei Wochen hatte Zschäpe beantragt, ihre Anwältin Anja Sturm zu entlassen. Nun teilte sie auch gegen die Mitverteidiger Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl aus. „Eine weitere Zusammenarbeit ist unmöglich.“ Die Anwälte wiesen die Vorwürfe gegenüber dem Gericht zurück. Sie warfen Zschäpe „anmaßendes und selbstüberschätzendes Verhalten“ vor. Die Richter wollen bis kommende Woche über den Antrag Zschäpes entscheiden. KO

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