UNTERM STRICH

In einem viertägigen Auktionsmarathon kommen jetzt mehr als 2.000 Kunstwerke aus dem Bestand des wegen Betrugs inhaftierten Kunstberaters Helge Achenbach unter den Hammer. Das Gros der Insolvenzmasse wird bis Freitag zunächst in Achenbachs ehemaligem Lager in Düsseldorf versteigert. Die 120 Glanzstücke werden zum Abschluss am Samstag in Köln angeboten. Den Zuschlag für die Massenauktion hatte das Kölner Auktionshaus Van Ham erhalten.

Versteigert werden Werke der bekanntesten zeitgenössischen deutschen Künstler wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Jörg Immendorff, A. R. Penck oder Joseph Beuys. Als Top-Los gilt das Kissenbild „Trampolin“ von Gotthard Graubner, das auf 80.000 bis 120.000 Euro taxiert wird. Aber auch wenig bekannte Künstler und Auflagenobjekte sind dabei. Die Hälfte der Werke ist unter 1.000 Euro taxiert. Der Schätzwert der Auktion liegt nach Angaben von Van Ham bei 3,5 bis 4 Millionen Euro.

Der tschechische Dramatiker und ehemalige Dissident Josef Topol ist tot. „Mit ihm verliert die tschechische Kulturszene eine weitere Ikone und Legende“, sagte Kulturminister Daniel Herman gestern. Topol war am Montag im Alter von 80 Jahren nach langer Krankheit gestorben, wie seine Schwiegertochter der Nachrichtenagentur CTK sagte.

Topol galt neben Vaclav Havel und dem am 6. Juni verstorbenen Ludvik Vaclavik als bedeutendster Schriftsteller, der das Bürgerrechtsmanifest „Charta 77“ unterzeichnete. Seine Theaterstücke und Gedichte waren im Kommunismus verboten, das von ihm mitbegründete Theater „Divadlo za branou“ in Prag wurde 1972 geschlossen.