Unschuldige Reiterin

ERGEBNIS Der Zusammenstoß zwischen Pferd und Demonstrant bleibt für die Polizistin ohne Folgen

„100-prozentige Sicherheit können wir bei einem Pferd nicht herstellen“

MICHAEL NEUMANN, INNENSENATOR

Die Polizei wird ihre Reiterstaffel auch Zukunft auf Demonstrationen einsetzen. Das ist die Quintessenz der Innenausschuss-Sitzung, die sich mit der revolutionären 1.-Mai-Demo befasste, bei der ein Mann von einem scheuenden Polizeipferd verletzt wurde. „Das war ein unvermeidbarer bedauerlicher Unfall“, sagte Innensenator Michael Neumann (SPD).

Der Vorfall passierte, als als die Einsatzkräfte mit Wasserwerfern die Demonstration in der Feldstraße im Karoviertel aufzulösen versuchten. Um die „Störergruppen abzudrängen“, so ein Beamter des Einsatzstabes, sei die Reiterstaffel zur Unterstützung geschickt worden. Die Reiterin wollte von der Rindermarkthalle auf die Feldstraße wechseln. Dabei scheute ihr Pferd und verletzte einen Mann, der auf am Straßenrand saß. Die Reiterin hatte danach Probleme, das Pferd in der Menge zu zügeln. „Der Vorfall ereignete sich ohne Zutun der Reiterin“, sagte der Beamte. Daher sei auch keine strafbare Handlung der Reiterin erkennbar und es sei kein Ermittlungsverfahren gegen sie eröffnet worden.

Christiane Schneider (Linke) kritisierte grundsätzlich den Einsatz von Pferden auf Demonstrationen, weil ein Pferd von Wesen her als Fluchttier Angst vor Menschenmengen habe. Die Polizei hingehen sagt, die Pferde werden während ihrer intensiven Ausbildung langsam an solche Situationen herangeführt und könnten sich so an den Stress gewöhnen. „100-prozentige Sicherheit können wir bei einem Pferd nicht herstellen“, sagte Neumann. Das gelte aber dann für jedes Einsatzmittel – auch für Fahrrad, Motorrad und Streifenwagen.  KVA