Gleich vertagt

PROZESS Einst HipHopper, nun Angeklagter: Hat ein Weddinger als Salafist in Syrien gekämpft?

Ein mutmaßlicher Syrien-Rückkehrer muss sich seit Montag unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Verhandlung wurde aber noch vor Verlesung der Anklage vertagt. Die Verteidiger hatten kritisiert, die Besetzung des Gerichts sei verspätet mitgeteilt worden. Der Prozess wegen Verdachts der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat wurde daraufhin unterbrochen.

Der 41-jährige Angeklagte, der den Ermittlungen zufolge lange in Wedding lebte, soll in der Zeit von Mai 2013 bis Juni 2014 mehrfach nach Syrien gereist sein. Er habe dort eine Ausbildung an Waffen erhalten, um sich auf Seiten islamistisch-salafistischer Gruppierungen am Bürgerkrieg zu beteiligen. Zudem habe er Verwandte in der Türkei aufgefordert, sich dem Kampf anzuschließen.

Der Familienvater, der früher als HipHop-Musiker aufgetreten war, soll sich in Syrien unter anderem mit einem Sturmgewehr bewaffnet haben. Während eines dritten Aufenthalts in Syrien soll sich der Verdächtige nach einer erneuten Ausbildung im Umgang mit Waffen an Kampfhandlungen im Raum Aleppo beteiligt haben.

Im August 2014 war der mutmaßliche Salafist den Angaben zufolge nach Berlin zurückgekehrt. (dpa)