NEUER TREND: KUHFRISEURE GEFÄHRDEN DAS SPRACHEMPFINDEN

Gestern stand in Oldenburg mal wieder Deutschlands schönste Kuh zur Wahl. So weit, so belanglos. Interessant und besorgniserregend an dieser Meldung der dpa ist hingegen eine vermeintliche Randbemerkung, die einen Hinweis auf die Zukunft des hiesigen Arbeits- und Dienstleistungsmarktes gibt: „Spezielle Kuhfriseure sorgen mit Rasierer, Glanzspray und etwas Farbe für das perfekte Styling.“ Kaum ebbt die Welle der Nagelstudios und herkömmlichen Human-Friseure ab, die in den vergangenen 20 Jahren jedes freie Ladenlokal zu fluten schien, deutet sich der nächste Hype an. Nun haben die bisherigen Protagonisten sich vor allem durch schmerzhafte Selbstbezichtigungen wie „Atmosphair“, „Kaiserschnitt“, „Die 4 Haareszeiten“ oder „Schehrensache“ hervorgetan. Nach diesen sprachlich einschneidenden Erfahrungen steht zu befürchten, dass künftig unzählige Kuhfriseure ebendiesen Weg der brutalstmöglichen Sprachverbiegung beschreiten werden. Die Wahrheit warnt ihre Leser prophylaktisch vor Wortzombies wie „Kuhle Frisur“, „Haarkuhr“, „Kuht & Go“, „Hair & Horn“ oder auch „Muhsenverschönerung“.